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Trinkwasser – ein kostbares Gut in besten Händen

„Wasser mag doch jeder!“ So sang schon 1989 der niederländische Liedermacher Herman van Veen im Vorspann der Zeichentrickserie „Alfred J. Kwak“. Und tatsächlich: Nicht nur die sympathische Hauptfigur der Serie, eine elternlose Ente, die in der Obhut des Maulwurfs Henk aufwächst, liebt das feuchte Element. Gerade im Sommer, wenn nachmittags die hochstehende Sonne für Freibadwetter sorgt, wissen auch wir Menschen diese lebenswichtige Flüssigkeit mehr denn je zu schätzen. Nicht zuletzt als Trinkwasser, das – zumindest hierzulande – in so hervorragender Qualität aus dem Leitungshahn kommt, dass man sich das Schleppen schwerer Getränkekisten eigentlich sparen und seinen Durst direkt mit dem Wasser aus der Leitung stillen kann. Alles selbstverständlich? Nicht ganz. Um die Versorgung der Bevölkerung mit Trinkwasser in der erforderlichen Menge und in höchster Qualität zu jeder Zeit sicherzustellen, leisten in einem Unternehmen wie der WVV ständig zahlreiche Menschen sozusagen „im Hintergrund“ vollen Einsatz.

Einblick ins WVV-Wasserwerk in der Bahnhofstraße mit Filteranlagen, Foto: WVV

Von der Planung bis zur Kontrolle

 Im Unternehmensbereich der Trinkwasserversorgung Würzburg GmbH (TWV), einer 100%igen Tochter der WVV, arbeiten mehr als 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ununterbrochen daran, den Weg des Trinkwassers am Laufen zu halten. Dabei ist die TWV zuständig für die Schritte von der Trinkwassergewinnung und -aufbereitung über die Speicherung des Trinkwassers bis zu dessen Abgabe an die Stadtwerke Würzburg AG. Über das Leitungsnetz der Stadtwerke, die ebenfalls zur WVV gehören, erfolgt dann die Verteilung des Trinkwassers an die Endverbraucher.  

Das Aufgabenspektrum der TWV ist somit vielfältig: Das beginnt schon beim Planen und Koordinieren der Neu- und Umbaumaßnahmen von Wassergewinnungs- und Aufbereitungsanlagen, Pumpwerken oder Hochbehältern – etwa beim Bau der neuen Trinkwasseraufbereitungsanlage für die Bahnhofsquellen in den Jahren 2015-16: Da der Würzburger Hauptbahnhof bis zur Landesgartenschau 2018 barrierefrei ausgebaut werden sollte und Beeinträchtigungen des Grundwassers durch die Baumaßnahme nicht ausgeschlossen werden konnten, wurde in der rekordverdächtigen Zeit von nur 14 Monaten eine topmoderne Trinkwasseraufbereitungsanlage auf dem WVV-Gelände in der Bahnhofstraße errichtet.

Darüber hinaus ist man im Bereich „Planung/Wasserwirtschaft“ der TWV auch dafür verantwortlich, dass innerhalb der Trinkwassereinzugsgebiete keine Bewirtschaftungs- und Nutzungsweisen erfolgen, die sich nachteilig auf die Trinkwasserqualität auswirken könnten. Das bedeutet zum Beispiel, dass ein Agrarberater mit den Landwirten in der Region hinsichtlich einer grundwasserverträglichen Landwirtschaft durch reduzierten Einsatz von Pflanzenschutz- und Düngemitteln in engem Austausch steht. Und es bedeutet, Schutz- und Vorsorgekonzepte zur Sicherung der Grundwasserqualität zu erarbeiten, Gefährdungsbeurteilungen von Bauvorhaben in Wasserschutz- und Einzugsgebieten zu erstellen sowie die entsprechenden Bautätigkeiten zu überwachen. Bei all dem steht also die Qualitätssicherung des Trinkwassers schon am Entstehungsort und auf seinem Weg zum Wasserwerk im Mittelpunkt.

Darstellung der einzelnen Lebenswegphasen des Wassers, Grafik: WVV

Dort, in den Wasserwerken, sorgen weitere Beschäftigte für die Aufbereitung und zuverlässige Bereitstellung von Trinkwasser – einschließlich der Qualitätssicherung. Verfahrenstechniker und Betriebselektriker beispielsweise gewährleisten einen geordneten Betriebsablauf, indem sie die verschiedenen mechanischen, hydraulischen und elektrotechnischen Anlagen kontrollieren, warten und nötigenfalls Instand setzen. Außerdem kümmern sie sich um die Schaltanlagen, mit denen die Verteilung des Trinkwassers in das Leitungsnetz gesteuert und überwacht wird. Denn auch in einem modernen Wasserwerk sind bestimmte Prozesse längst digitalisiert und automatisiert.

„Es geht darum, den Bürgern in Würzburg das kostbare Gut Trinkwasser allzeit in der benötigten Menge und der gewünschten Qualität zu liefern.“

Das Labor schließlich ist dafür verantwortlich, den chemischen und biologischen Zustand des Wassers ständig zu kontrollieren und im Hinblick auf die bestehenden gesetzlichen Regelungen – zum Beispiel die Trinkwasserverordnung – zu beurteilen. Dies erfolgt sowohl vor Ort an den Grundwassermessstellen im Einzugsgebiet, wo Veränderungen oder Auffälligkeiten im Grundwasser nachgespürt wird, als auch in den Wasserwerken selbst. Über 70 kontinuierlich messende Analysegeräte kommen dabei zum Einsatz. Dass die TWV über ein eigenes akkreditiertes, durch staatliche Stellen im Hinblick auf die Bestimmungen der Trinkwasserverordnung zugelassenes Labor verfügt und für seine Wasseranalysen nicht auf Fremdfirmen zurückgreifen muss, ist im Übrigen ein großer Vorteil: Das eigene Fachpersonal kennt die Aufbereitungsprozesse, kennt die Örtlichkeiten und kann im Bedarfsfall sofort analytisch tätig werden. Letztlich greifen also bei der TWV viele verschiedene Prozesse und Aufgaben ineinander. Die Beschäftigten arbeiten „Hand in Hand“, wobei sie durch ein gemeinsames Ziel motiviert sind: Es geht ihnen darum, den Bürgern in Würzburg das kostbare Gut Trinkwasser allzeit in der benötigten Menge und der gewünschten Qualität zu liefern. Und man ist stolz darauf, dass dies bisher sehr gut gelingt. Aber niemand bei der TWV ist in Versuchung, sich auf diesem Erfolg auszuruhen. Denn die Trinkwasserversorgung in Würzburg steht vor großen Herausforderungen.

Die Versorgungssicherheit fest im Blick

Was nämlich denjenigen große Sorge bereitet, die sich von Berufs wegen mit der Versorgungslage beschäftigen, ist der seit etwa 10 Jahren stetig abnehmende Grundwasserstand – auch und gerade in der Region Mainfranken. Denn diese zählt von jeher zu den niederschlagsärmeren Gebieten in Deutschland. „Man muss sich bewusstmachen, dass in Würzburg mehr als drei Viertel der jährlichen Niederschlagsmenge direkt wieder verdunsten“, so erläutert der Leiter der TWV, Alfred Lanfervoß. „Früher hatten wir in Würzburg eine durchschnittliche jährliche Niederschlagshöhe von etwa 600 mm, die auch einer jährlichen Niederschlagsmenge von 600 Litern pro Quadratmeter entspricht. In den vergangenen Jahren waren es aber nur noch durchschnittlich 550 mm, in den besonders trockenen Jahren sogar unter 500 mm. Zudem ist mit dem Klimawandel und den zunehmenden Temperaturen eine erhöhte Verdunstung verbunden, so dass uns für die Grundwasserneubildung teilweise weniger als 100 mm pro Jahr übrig bleiben.“ Andere Regionen Deutschlands wie etwa Südbayern oder das Allgäu, wo jährlich das Zwei- bis Dreifache an Niederschlägen zu verzeichnen ist, haben es da leichter. Entsprechend benötigt man in Würzburg für die gleiche entnommene Wassermenge ein flächenmäßig größeres Trinkwassereinzugsgebiet als in vielen anderen Regionen. Angesichts der dramatischen Häufung von Trockenperioden in den vergangenen Jahren stellt jedenfalls die abnehmende Grundwasserneubildung eine der größten Herausforderungen der Verantwortlichen in der Würzburger Wasserwirtschaft dar.

Vor diesem Hintergrund ist es absehbar, dass auch die Mainwasseraufbereitung künftig immer mehr an Bedeutung gewinnen wird. Bislang macht das Quellwasser, das aus unterirdischem Grundwasservorkommen stammt, über 70 Prozent des Trinkwassers in Würzburg aus. Es durchläuft zwar bestimmte vorsorgliche Prozesse wie die Filterung durch Aktivkohle. Von der in Würzburg gegebenen Qualität her bedarf es jedoch keiner nennenswerten Aufbereitung. Beim sogenannten Oberflächenwasser, zu dem auch das Flusswasser des Mains gehört, sieht das anders aus: Hier ist die Aufbereitung zu Trinkwasser deutlich aufwendiger und damit auch teurer. Wenn sich jedoch weiterhin die sehr niederschlagsarmen Jahre häufen, wird nach Einschätzung von Alfred Lanfervoß die Trinkwasserversorgung allein durch Grundwassergewinnung nicht mehr gelingen – und dies keineswegs nur in der Region Würzburg: „Voraussichtlich wird es in ganz Deutschland künftig eines Nebeneinanders verschiedener Systeme zur Trinkwassergewinnung und deren Kombination und Vernetzung bedürfen, um die Versorgung mit Trinkwasser in der erforderlichen Menge und Qualität sicherzustellen.

Die charakteristischen Merkmale unseres Wassers

Apropos Trinkwasserqualität: Dass diese in Würzburg sehr hoch ist, bestätigen die jährlich rund 20.000 chemischen und mikrobiologischen Untersuchungen im eigenen Labor der TWV immer wieder. Gleichzeitig gilt das Würzburger Wasser als besonders „hart“. Ob man Wasser als „weich“ oder „hart“ bezeichnet, hängt davon ab, wie hoch darin der Anteil der sogenannten Erdalkalisalze, den sogenannten Härtebildnern ist. Zu den Härtebildnern zählen im Wesentlichen die Mineralstoffe Calcium und Magnesium. Die Wasserhärte wird in Deutschland in drei Härtebereichen – weich, mittel und hart – angegeben. Sie kann von Region zu Region sehr unterschiedlich sein. Warum ist das so? Man kann sich das verdeutlichen, indem man sich die Reise des Wassertropfens von der Wolke bis in die Wasserleitung vor Augen führt: Regenwasser ist weiches Wasser – es hat in der Regel einen Härtegrad von nahezu null. Auf seinem Weg zum Grundwasser bewegt es sich aber durch sehr unterschiedliche Böden und Gesteinsschichten und nimmt dabei wasserlösliche Stoffe auf. Die Wasserhärte entsteht also beim Versickern des Niederschlagswassers durch unsere Muschelkalkböden und Gesteine. Mit Hilfe von Kohlensäure, die sich bildet, wenn Regenwasser mit Kohlenstoffdioxid in Verbindung kommt, werden die Mineralien gelöst. Wenn – wie in der Region Würzburg – die Böden überwiegend aus Kalkgestein bestehen, wird also das Wasser hart.

Wasserversorgungsunternehmen wie die TWV sind übrigens verpflichtet, den Verbrauchern den Härtebereich mindestens einmal jährlich – und zusätzlich bei jeglicher nicht nur vorübergehender Änderung – mitzuteilen.

Hier finden Sie die Werte der Wasserhärte in Würzburg

Das harte Wasser in Würzburg erfreut zwar nicht immer die Nutzer von Wasserkochern, Kaffeemaschinen und Bügeleisen, weil diese Geräte häufig entkalkt werden müssen. Als Lebensmittel ist aber hartes Wasser nicht nur unbedenklich, sondern sogar vorteilhaft: Bei den Härtebildnern handelt es sich nämlich hauptsächlich um Calcium und Magnesium. Dies sind lebenswichtige Mineralien, die der Körper benötigt und über die Nahrung aufgenommen werden sollten. Wir können das harte Wasser aus den Würzburger Quellen also in vollen Zügen genießen – „Wasser mag doch jeder!“

Mehr zum Thema Trinkwasser in Würzburg finden Sie hier.

Wenn Sie Interesse an einer Mitarbeit in der TWV haben, freuen wir uns über Ihre Bewerbungen. Aktuell sind wir beispielsweise auf der Suche nach einem Technischen Sachbearbeiter (m/w/d) E-Technik. Mehr dazu hier.


 

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