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Repair-Cafés helfen beim Ressourcensparen

Was ist ein Repair-Café?

Repair-Cafés sind ehrenamtliche Treffen, bei denen die Teilnehmer*innen alleine oder gemeinsam mit anderen ihre defekten Dinge reparieren. An den Orten, an denen das Repair-Café stattfindet, ist Werkzeug und Material für alle möglichen Reparaturen vorhanden, zum Beispiel für Kleidung, Möbel, elektrische Geräte, Fahrräder, Spielzeug und vieles mehr. Auch sind kundige ehrenamtliche Helfer*innen anwesend, die Reparaturkenntnis und -fertigkeiten auf verschiedenen Gebieten mitbringen. Besucher*innen bringen defekte Gegenstände von zu Hause mit. Im Repair-Café machen sie sich gemeinsam mit einem Fachmann oder einer Fachfrau an die Arbeit. Wer nichts mehr zu reparieren hat bzw. warten muss, kann es sich bei Kaffee, Tee und Kuchen gut gehen lassen und mit anderen ins Gespräch kommen. Repair-Cafés haben ihren Ursprung in einer Initiative der Niederländerin Martine Postma. Seit 2007 setzt sie sich auf verschiedenste Art für Nachhaltigkeit auf lokaler Ebene ein. Das allererste Repair-Café organisierte sie am 18. Oktober 2009 in Amsterdam. Es erwies sich als ein großer Erfolg. Mittlerweile gibt es weltweit mehr als 2.000 Repair-Cafés. In Deutschland sind es aktuell etwa 800 Reparatur-Initiativen.

Welche Repair-Cafés gibt es im Raum Würzburg?

Repair-Café Würzburg

Seit November 2014 finden zweimal im Jahr Repair-Cafés in Würzburg statt.

Veranstaltungsort ist generell das sogenannte FabLab in der Veitshöchheimer Straße 14. Dort werden die Objekte von ehrenamtlichen Experten*innen inspiziert und diese versuchen die Mängel bestmöglich zu reparieren. Sie kennen sich in den Bereichen Computer, Holz, Mechatronik, Elektronik und Gartengeräte aus. Auch Kleidungsstücke werden mithilfe einer Nähmaschine repariert. Probleme mit Handys, Laptops, Software und Datensicherungen werden nicht immer behoben, da der zeitliche Aufwand meist zu groß ist. Zehn bis zwölf Ehrenamtliche unterstützen die Besucher*innen bei der Reparatur der defekten Gegenstände. Größtenteils kann der Mangel an einem Gerät behoben oder das Wissen um den nächsten Anlaufpunkt oder Schritt weitergegeben werden. Während der Wartezeit gibt es die Möglichkeit, sich bei Kaffee und Kuchen mit anderen Besucher*innen zu unterhalten.

Das Konzept wird getragen von der Agenda21-Stelle der Stadt Würzburg und den Initiativen „Transition Town“, „Angestöpselt“, „Freirad“, „Foodsharing“, „Coworking Würzburg“ und dem Gastgeber FabLab Würzburg (Träger: Nerd2Nerd e. V.).

FabLab ist eine „offene Werkstatt“, die den Zugang zu modernen Produktionsmitteln ermöglicht. Dort befinden sich Geräte, wie zum Beispiel ein 3 D-Drucker, eine CNC-Fräse und Werkzeuge, die für die Holz-, Kunststoff- und Metallverarbeitung notwendig sind.  Das ist eine gute Voraussetzung, um dort ein Repair-Café zu veranstalten. Die Helfer*innen können die Geräte für Reparaturen verwenden. Das Würzburger Repair-Café ist sehr erfolgreich. Das Angebot wird jeweils von etwa 100 Besucher*innen genutzt. 

Kontakt: Agenda 21-Stelle bei der Umweltstation der Stadt Würzburg, Tel. 0931 374400, agenda21@stadt.wuerzburg.de

Repair-Café Eisingen

Seit sechs Jahren gibt es das Repair-Café Eisingen. Es findet einmal im Jahr statt und wird von der BUND Naturschutz-Ortsgruppe Eisingen organisiert. Eine Gruppe von acht versierten Spezialisten aus den Bereichen Elektrik, Elektronik, Mechanik, Gartentechnik und Fahrrad helfen den Besucher*innen, lieb gewonnene Geräte wieder fit zu machen. Das Reparieren ist kostenlos, nur Ersatzteile müssen bezahlt werden. Mehrere ehrenamtliche Helferinnen backen Torten und Kuchen und kümmern sich um das Wohl der Gäste. So ist dies auch ein sozialer Treffpunkt. 2019 gab es insgesamt 41 Reparaturwünsche, vom Radio und DVD-Player bis zur Bohrmaschine und Heckenschere. Der größte Teil waren Elektro- bzw. elektronische Geräte, dabei auffällig viele defekte Staubsauger. Meist handelte es sich um ältere Geräte, für  die eine Reparatur durch Fachbetriebe nicht wirtschaftlich wäre oder für die sich auch gar keine Fachbetriebe mehr finden lassen. In 29 Fällen (71 Prozent) konnte geholfen werden, die Geräte zu reparieren und damit vor dem Müll zu retten. 

Kontakt: Thomas Birkholz, BUND Naturschutz-Ortsgruppe Eisingen, Tel. 09306 630

Repair-Café Eisingen, Foto: Christian Weidner

Repair-Café Reichenberg

2018 fand das erste Repair-Café in Reichenberg statt. Dort werden seitdem bei halbjährlichen Treffen in der Selbsthilfewerkstatt im evangelischen Gemeindesaal die verschiedensten Dinge wieder funktionsfähig gemacht. Ein kleiner, beispielhafter Auszug an geretteten Geräten und anderen reparierten Sachen: Staubsauger, Pendeluhren, elektrische Heizung, Föhn, CD-Player, Kinderradio, Tischlampe, Personenwaage, Sport-Trikots, Regenschirm, Kirschenentsteiner, Pfannen und Messer mit lockeren Griffen.

Kontakt: Eva Liebich, Sprecherin der Agenda 21 Reichenberg, Tel. 0931 62567, EvaLiebich@web.de

Repair-Café Veitshöchheim

Als erste Gemeinde in Unterfranken hat Veitshöchheim am  3. Mai 2014 ein Repair-Café veranstaltet. Im Sinne der Nachhaltigkeit hieß und heißt das Motto „Reparieren statt wegwerfen!“ Fast 100 Menschen aus Veitshöchheim und Umgebung kamen, um ihre defekten Geräte bzw. Gegenstände zusammen mit ehrenamtlichen Experten zu reparieren. Bei fast zwei Dritteln war die Reparatur auch erfolgreich. Das Repair-Café findet halbjährlich mit weiterhin viel Resonanz im Werkraum der Eichendorffschule statt. 

Kontakt: Jan Spetz, Klimaschutzmanager der Gemeinde Veitshöchheim, Tel. 0931 9802-731, j.speth@veitshoechheim.de

Repair-Café Waldbüttelbrunn

Viermal gab es bisher ein Repair-Café in Waldbüttelbrunn. Treffpunkt ist der Gemeinschaftsraum der Arche am Seeweg. Wie auch bei anderen Repair-Cafés im Umkreis machen elektrische und elektronische Geräte einen Großteil der Reparaturen aus. Gut zwei Drittel aller Sachen werden in der Regel wieder funktionsfähig gemacht und so vor der Mülltonne bewahrt. Die Wartezeit während der Reparatur können die Anwesenden mit Kaffee und Kuchen überbrücken.

Kontakt: Melanie Fuchs, Tel. 0931 780124-170,  m.fuchs@arche-wuerzburg.de

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