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Mit Sicherheit zum Eislaufvergnügen

„Wenn dem Esel zu wohl ist, geht er aufs Eis“ – so besagt ein altes Sprichwort, das schon Martin Luther verwendet haben soll. Doch keineswegs ein Esel oder eine Eselin ist, wer sich in diesen Tagen auf die Eisbahn beim Nautiland in der Zellerau begibt. Denn anders als das sprichwörtliche Grautier, das mit seinen harten Hufen nun mal nicht für das Laufen auf einer eisglatten Fläche geschaffen ist und in seinem Übermut nur auf dem Bauch landen kann, haben viele von uns Menschen gelernt, sich mit Schlittschuhen höchst elegant und mit enormem Spaß auf dem Eis zu bewegen. Und in Würzburg sogar mit bester Aussicht auf die Festung Marienberg!

Damit aber dieser Spaß für alle gewährleistet ist, braucht es auch ein paar Menschen, die sich – mal eher im Hintergrund, mal für alle gut sichtbar – darum kümmern, dass mit der Eisbahn und dem gesamten „Drumherum“ alles in Ordnung ist. Menschen wie Julian Nagel.

Auf der Eisbahn am Nautiland können Sie in alle Himmelsrichtungen schlittern und die herrliche Aussicht auf die Festung genießen. // Foto: WVV

Glatt soll es sein – und trotzdem sicher

Im Mai 2023 ist er bei der Würzburger Bäder GmbH (WBG), einer 100%igen Tochter der WVV, „an Bord gegangen.“ Den Sommer über war er im Dallenbergbad als Rettungsschwimmer tätig, auch im Schwimmbad und im Saunabereich des Nautilands kommt er mitunter zum Einsatz – vor allem aber: auf der Eisbahn. Seit der Eröffnung am 8. November kann man hier wieder nach Lust und Laune Pirouetten drehen oder auch den „Eisbären Würzburg“ bei der schnellsten Mannschaftssportart der Welt zuschauen – dem Eishockey. Doch egal, ob man einfach nur zum Spaß Schlittschuh läuft, das Eiskunstlaufen im „Würzburger Eis- und Rollsportverein“ als Sport betreibt oder mit den „Eisbären“ dem Puck nachjagt: Ohne gut bereitetes Eis und ohne die ständige professionelle Kontrolle der Sicherheit im Bereich der Eisbahn geht nichts. Und genau dafür sind Julian Nagel und seine Kollegen zuständig: „Das beginnt schon mit der Frühschicht um 6:30 Uhr morgens, bei der man die gesamte Anlage auf Sauberkeit und Verkehrssicherheit überprüft“, berichtet Eismeister Nagel. „Da fährt man unter anderem die Banden ab und kontrolliert, ob die Plexiglasscheiben noch alle in Ordnung sind, damit sich hier niemand verletzen kann. Außerdem sammeln sich am Übergang von der Bande zur Eisfläche oft sogenannte Eisnasen, die man abfräsen muss.“

Und dann natürlich die eigentliche Eisbereitung: Mit dem „Eishobel“ – das ist das wuchtige, quaderförmige Fahrzeug mit dem am Heck angebrachten Schlitten, der wie ein längliches Bügeleisen aussieht – fährt der Eismeister das Eis ab, damit die Gäste bei der Öffnung der Eisbahn um 9 Uhr eine schöne glatte Fläche vorfinden. „Je nach Wetterlage muss man dabei entweder Unebenheiten auf dem Eis abhobeln oder eben durch Ausbringen von Wasser eine neue Eisschicht auftragen“, erläutert Julian Nagel. „Und unsere regelmäßigen Gäste kennen das natürlich: Damit das Eislaufvergnügen erhalten bleibt, muss das Eis etwa alle zwei Stunden erneuert werden, wenn viel los ist auch schon früher.“ Denn die Kufen der vielen Schlittschuhbegeisterten hinterlassen tiefe Kratzer im Eis, die sich bremsend und somit störend auswirken. Bei warmem Wetter wird das Eis natürlich schneller weich als bei Kälte und muss entsprechend häufiger erneuert werden.

Unter dem Spitznamen „Glatteissurfer“ schlittert der Eishobel regelmäßig über die Eisfläche, um Unebenheiten auf dem Eis abzuhobeln und/oder durch Ausbringen von Wasser eine neue Eisschicht aufzutragen. // Foto: WVV

„Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen“

Dann müssen freilich alle Gäste vom Eis, um dem Eishobel Platz zu machen. Und der Eismeister, der sonst eher unauffällig im Hintergrund wirkt, steht plötzlich im Rampenlicht: „Den Eishobel gekonnt über die spiegelglatte Fläche zu bugsieren, erfordert schon eine gewisse Fahrkunst. Und wenn man sich dabei unter Beobachtung vieler kritischer Augenpaare weiß, kann einen das schon ein wenig nervös machen“, lacht Julian Nagel. „Aber auch hier gilt: Übung macht den Meister. Zudem macht es wirklich Spaß, mit dem Fahrzeug über das Eis zu gleiten – und gerade die kleineren Kinder freuen sich meist riesig, wenn man mit dem Eishobel an ihnen vorbeifährt und ihnen zuwinkt.“

Apropos kleine Kinder: Was für Eismeister Nagel bei der Bedienung des Eishobels gilt, trifft auf die „Kufenneulinge“ natürlich ebenso zu – aller Anfang ist schwer. Deshalb stehen an der Eisbahn Lernhilfen zur Ausleihe bereit. Das sind aus Kunststoff gestaltete Figuren mit einer Höhe von ca. 80 bis 100 Zentimetern, die beispielsweise in der Form eines Pinguins auf breiten Skiern stehen und den Anfängerinnen und Anfängern dadurch guten Halt geben. „Das ist wirklich herzerwärmend, wenn man die Kleinen hinter einem solchen Pinguin oder Eisbären herfahren sieht“, schwärmt Julian Nagel. „Selbst wenn die mal hinfallen, stehen sie immer gleich wieder auf, weil sie einfach unheimlich Spaß an der Sache haben.“

Spannender Umgang mit unterschiedlichsten Menschen

Aber was macht denn Julian Nagel Spaß bei seiner Arbeit – mal abgesehen vom Fahren mit dem Eishobel? „Es gibt viele Dinge, die ich an meinem Beruf mag“, antwortet er spontan. „Zum Beispiel ist meine Tätigkeit sehr abwechslungsreich. Langeweile kommt da nicht auf.“ Denn der Eismeister ist ja nicht nur für einen reibungslosen Ablauf des Eislaufbetriebs zuständig, sondern steht auch bei den unterschiedlichsten Problemen und Problemchen mit Rat und Tat zur Seite. Zum Beispiel betätigt er sich als ausgebildeter Sanitäter bei Unfällen und Verletzungen als Ersthelfer. Kleinere Verletzungen kann er selbst versorgen, andernfalls ist es seine Aufgabe, die Rettungskette einzuleiten. „Außerdem habe ich es tagtäglich mit sehr unterschiedlichen Menschen zu tun“, gibt er zu bedenken. „Mit manchen Gästen kann man auch mal ganz entspannt an der Bande quatschen, andere sind etwas schwieriger – da sind dann Geduld, Gelassenheit und Fingerspitzengefühl gefragt. Diese Herausforderung, im Umgang mit verschiedenen Charakteren jeweils das richtige Maß zu finden und den richtigen Ton anzuschlagen, empfinde ich als sehr spannend.“

Der Eismeister Julian Nagel beim „Glatteissurfen“. // Foto: WVV

Wer sich nicht benimmt, muss vom Eis

Natürlich ist auch manchmal Konfliktbearbeitung erforderlich, wenn sich jemand nicht an die Regeln hält und beispielsweise durch eine rowdyhafte Fahrweise andere Gäste gefährdet. Hier kommen Julian Nagel Eigenschaften wie Menschenkenntnis, Einschätzungsvermögen und Stressresistenz zugute, die er nicht zuletzt bei einem dreimonatigen Bundeswehreinsatz in Afghanistan und bei seinem ehrenamtlichen Hilfsdienst als Sanitäter in der Ukraine trainieren konnte. „Man muss sich halt auf jeden Menschen individuell einstellen“, betont er. „Zum Beispiel muss man einschätzen können: Hat jemand mutwillig und aus Rücksichtslosigkeit gegen die Regeln verstoßen oder aus Unkenntnis dieser Regeln. Zudem sind manche Gäste sehr schnell einsichtig – mit anderen muss man vielleicht etwas strenger reden oder sie im Extremfall auch mal für eine Zeit lang vom Eis verbannen, bis sie sich wieder etwas abgekühlt haben.“ Dies komme aber nur ganz selten vor, unterstreicht der Eismeister. Letztlich gehe es für ihn doch darum, mit jedem Menschen fair umzugehen sowie dafür zu sorgen, dass alle aufeinander Rücksicht nehmen. Und genau das, die gegenseitige Rücksichtnahme, liegt Julian Nagel bei allen seinen Tätigkeiten besonders am Herzen – ob im Schwimmbad, in der Sauna oder eben auf der Eisbahn: „Alle wollen doch ihren Spaß haben – und das funktioniert nur, wenn man aufeinander Rücksicht nimmt. Man ist halt nicht allein auf der Welt. Aber wenn alles entspannt läuft, wenn alle gut drauf sind und ihren Spaß haben, dann macht natürlich auch mir meine Arbeit besonders viel Spaß.“

Wer sich für eine der vielfältigen und abwechslungsreichen Tätigkeiten bei der Würzburger Bäder GmbH (WBG) interessiert, findet die entsprechenden Stellenausschreibungen für Saunamitarbeitende hier, für Fachangestellte hier und für Kassenkräfte hier. Auch Azubis für 2024 werden noch hier gesucht.

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