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Wer Herausforderungen sucht, ist hier richtig

Als Elektriker im Müllheizkraftwerk muss man ein findiger Problemlöser mit sehr starkem Verantwortungsgefühl sein. So wie zum Beispiel Alexander.

Wenn Alexander seine Schicht im Müllheizkraftwerk (MHKW) der WVV in der Gattingerstraße beginnt, weiß er nie so ganz genau, was ihn auf der Arbeit erwartet. Natürlich: Es gibt wiederkehrende Aufgaben. Die elektrischen Anlagen überwachen, die entsprechenden Steuerungen und das zentrale Leitsystem warten, kleinere Programmierungen an den Vorortsteuerungen vornehmen – all das sind Tätigkeiten, die vorhersehbar und gut planbar sind. Auch die anstehenden Installations- und Montagearbeiten fallen nicht plötzlich vom Himmel, sondern man kann sich auf sie einstellen. Doch elektrische Anlagen sind zwar in der Regel sehr zuverlässig, aber dass hin und wieder Störungen auftreten, lässt sich nicht vermeiden. Und dann wird es für Alexander und seine Kollegen und Kolleginnen besonders spannend.

Alexander bei der Arbeit, Foto: WVV

Wechselnde Herausforderungen statt „Schema F“

„Was ich an meiner Arbeit liebe, ist die Abwechslung“, erzählt Alexander. „Kein Tag ist wie der andere, und ich habe so viele verschiedene Aufgaben, dass es niemals eintönig wird.“ Tatsächlich macht das breite Aufgabenspektrum den Reiz des Berufsbildes „Elektriker (m/w/d) im Müllheizkraftwerk“ aus. Selbst die Routinetätigkeiten, die dem möglichst störungsfreien Betrieb und der Instandhaltung der elektrischen Anlagen dienen, sind so vielfältig, dass keine Langeweile aufkommt. Gefragt ist hier der Generalist, der die gesamte Bandbreite von der Leittechnik über Steuerspannungen und Niederspannung bis zur Mittelspannung abdecken kann. Und wenn irgendwo im weitverzweigten Geflecht der Betriebselektrik des MHKW ein Alarmsignal aufleuchtet, dann sind Findigkeit, Erfahrung, höchste Konzentration und Problemlösungskompetenz gefragt.

Denn nicht immer gibt eine Anlage von sich aus eindeutig zu erkennen, wo es hakt. Oft muss die Fehlerquelle erst zielgerichtet eingekreist, müssen die richtigen Schlüsse aus den Fehlermeldungen gezogen und die passende Lösung zum Beheben des Problems erarbeitet werden. Und dies nicht selten unter hohem Zeitdruck. „Man muss sich klarmachen“, so erläutert Klaus Kohnle, Leiter des MHKW, „dass man bei einer größeren Störung nur eine gewisse Zeit lang auf Notbetrieb gehen kann. Danach muss man die Anlage runterfahren – mit gravierenden Folgen für die Leistungsfähigkeit des gesamten MHKW.“ Was das heißt, zeigt der Blick auf die Bedeutung des Kraftwerks der WVV für die Stadt und Region Würzburg.

Zu nichts mehr zu gebrauchen? – Von wegen…   

Tagtäglich entledigen wir alle uns über die Abfalltonne der Dinge und Materialien, die wir für nutzlos halten. Für jeden Einzelnen ist das: wertloser Müll. Aus den Augen – aus dem Sinn. Tatsächlich aber sind die Abfälle aus Haushalten, Gewerbe und Industrie mitnichten unbrauchbar. Und hier kommt das Müllheizkraftwerk ins Spiel. Etwa 200.000 bis 220.000 Tonnen Müll werden Jahr für Jahr im Würzburger MHKW bei über 900 °C verbrannt. Die thermische Behandlung, so der Fachausdruck, reduziert den Abfall auf etwa 10 Prozent seines ursprünglichen Volumens und sein Gewicht auf etwa 25 Prozent. Gleichzeitig zerstört der Verbrennungsvorgang einen Großteil der im Abfall enthaltenen Schadstoffe. Übrig bleiben Reststoffe mit geringem Schadstoffpotential, die weiterverwendet werden können – zum Beispiel in ausgewählten Bereichen des Tiefbaus und des Bergbaus.

Die Müllverbrennung dient jedoch nicht nur dazu, die Abfälle unschädlich zu machen. Aus der dabei freigesetzten Energie erzeugt das MHKW pro Jahr rund 78 Millionen Kilowattstunden (kWh) Strom und 53 Millionen kWh Wärme. Das entspricht knapp 20 Prozent der in Würzburg erzeugten elektrischen Energie und Fernwärme und ist genug, um (abhängig vom tatsächlichen Verbrauch) 15.000 bis 20.000 Haushalte mit Strom und rund 4.000 Einfamilienhäuser mit Fernwärme zu versorgen. Fast 39.000 Tonnen CO2 werden dadurch jährlich gegenüber der Verwendung fossiler Brennstoffe eingespart – ein bedeutender Beitrag zum Klimaschutz in Würzburg. Das alles ist jedoch nur dann möglich, wenn Alexander und die rund 60 übrigen Beschäftigten des MHKW ihren Job so verantwortungsbewusst und engagiert machen, wie das bisher noch immer der Fall war.

Das MHKW in Würzburg, Foto: Rainer Maiores

Schichtarbeit – wo Schatten ist, da ist auch Licht 

Da das Kraftwerk rund um die Uhr betrieben wird, arbeiten mehr als die Hälfte der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach einem flexiblen Schichtmodell in drei Schichten mit sechs Schichtgruppen. Das gilt auch für die Elektriker oder für die Maschinisten, die für alle mechanischen Teile der Anlagen verantwortlich sind. An Schichtarbeit führt also für Alexander kein Weg vorbei. Doch sieht er die beiden Seiten der Medaille: „Natürlich muss ich als Schichtarbeiter regelmäßig auch nachts oder am Wochenende arbeiten. Das macht nicht immer Spaß“, räumt er offen ein. „Doch dafür hat man eben auch wieder an Tagen und zu Uhrzeiten frei, an denen alle anderen im Büro sitzen müssen.“ Wer zum Beispiel kleinere Kinder hat und diese nicht immer nur abends vor dem Zubettgehen und an den Wochenenden sehen will, kann in der Schichtarbeit durchaus Vorteile erkennen. Ähnliches gilt etwa für Eigenheimbesitzer, wenn größere Renovierungsarbeiten anstehen: Während andere dafür nur die Wochenenden und den Jahresurlaub nutzen können, erlaubt ein Schichtmodell wie bei der WVV, dass man auch mal mehrere Tage am Stück „dranbleiben“ kann. Denn dieses Modell sieht nicht nur freie Wochen vor, sondern auch zusätzliche Urlaubstage, die über den üblichen Rahmen von 30 Tagen hinausgehen. Gleichzeitig geht jedoch nichts an der Planbarkeit des eigenen Lebens verloren, denn der Schichtrhythmus ist hochgradig standardisiert und somit komplett vorhersehbar – anders als die Herausforderungen im Arbeitsablauf selbst. Aber anspruchsvolle Aufgaben bieten auch viel Potential für Bestätigung.

Tschakka – wir haben es geschafft!

So viel steht fest: Wer gerne jeden Tag das Gleiche tut, wer bei seiner Arbeit feste Strukturen braucht, wer unliebsame Überraschungen hasst – dem ist von einer Tätigkeit als Elektriker im MHKW abzuraten. Denn hier gilt oftmals: Erstens kommt es anders – und zweitens als man denkt.

„Wer die nötige Flexibilität mitbringt, wer sich nicht scheut zu improvisieren, wer Herausforderungen sucht und Stolz empfindet, wenn diese erfolgreich gemeistert wurden – der oder die ist hier goldrichtig“

Dabei sind keineswegs Einzelkämpfer gefragt, sondern Teamarbeiter: So sehr im Ernstfall die Kreativität des Einzelnen entscheidend sein kann, so sehr hängt doch die Funktionsfähigkeit des gesamten Betriebes vom Teamgeist ab. Elektriker arbeiten häufig Hand in Hand mit den Maschinisten. Die eine Schichtgruppe der Elektriker muss sich bei Arbeitsbeginn darauf verlassen können, dass die andere ihr eine intakte Anlage übergibt. Und vor allem im Störungsfall muss man sich nahezu blind verstehen. Wenn dann der Wettlauf gegen die Zeit wieder einmal gewonnen und die Störung rechtzeitig behoben wurde, darf man auch mal innerlich „Tschakka!“ sagen.          

Was am Ende zählt, ist das gute Gefühl, etwas Wesentliches zum Funktionieren des „großen Ganzen“ beigetragen zu haben. Entsprechend hoch ist die Identifikation der Beschäftigten mit „ihrem Kraftwerk“: „Wir hatten schon den Fall, dass Beschäftigte, die eigentlich im Urlaub waren, hier anriefen und nachfragten, ob es ein Problem gibt – weil einer der Schornsteine nicht rauchte.“ Was Leiter Klaus Kohnle nicht ohne Stolz erzählt, unterstreicht eindrucksvoll das starke Pflicht- und Zusammengehörigkeitsgefühl der Beschäftigten des MHKW: Man versteht sich als eingeschworenes Team, man fühlt sich gemeinsam verantwortlich. Und auch dieser Teamgeist ist ganz sicher ein Faktor, weshalb Alexander gern zur Arbeit geht.

Aktuell sind wir auf der Suche nach Kolleginnen und Kollegen, die Alexander und die übrigen Beschäftigten im MHKW tatkräftig unterstützen möchten. Informieren Sie sich bei Interesse gerne hier genauer.

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