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Würzburg bekommt mehr Ladesäulen für Elektrofahrzeuge

Mit ordentlich Speed ab in die Zukunft! Das Thema Elektromobilität nimmt rasant an Fahrt auf. Immer mehr E-Autos werden schon bald auf den Straßen in und um Würzburg herum rollen. Die WVV Energie treibt daher den Ausbau der Ladeinfrastruktur aktiv voran.

Mehr Lademöglichkeiten werden zukünftig von der WVV geschaffen, Foto: Laura Schraudner

„Meinen Mitarbeitern und mir kann es gar nicht schnell genug gehen. Das ganze Team brennt für das Thema Elektromobilität. Unsere Bedarfsanalysen haben gezeigt, dass die Zahl an Elektrofahrzeugen in der Region in den nächsten Jahren steigen wird. Die bestehende Ladeinfrastruktur möchten wir daher schnell ausbauen, um den zukünftigen Bedarf decken zu können“, erklärt Bernd Hammer, Abteilungsleiter MM-T, Telekommunikation und Verkehrstechnik bei der WVV Energie. Zusammen mit seiner Abteilung betreut Hammer das Produktmanagement zahlreicher WVV-Dienstleistungen.

Neben Lichtsignalanlagen, Straßenbeleuchtung und Telekommunikations-Dienstleistungen im Fernmeldekabelnetz sind derzeit allein drei Techniker und zwei Monteure für Planung und Aufbau von Elektroladestationen sowie die Wartung bereits bestehender zuständig.

Die Abteilung MM-T ist in den Unternehmensbereich Marktmanagement (MM) eingegliedert. Während MM-T die eher technisch geprägte Abteilung bei MM ist, bedient MM-V Individualkunden, Vertriebspartner der Wohnwirtschaft und Kommunen mit Produkten und Dienstleistungen im Bereich der Energielieferung sowie E-Mobilität und PV-Anlagen.

Ladeinfrastruktur: WVV investiert vier Millionen Euro

„Früher haben wir Ladesäulen eher nach Sichtbarkeit geplant und aufgebaut. Nach dem Motto: Hier ist eine stärker befahrene Straße, wo sicherlich auch Bedarf da ist. Außerdem macht sich ein Ladepunkt an dieser Stelle gut, weil er gut zu sehen ist. Jetzt, wo wir die Infrastruktur massiv ausbauen wollen, brauchen wir mehr Informationen über den zukünftigen Bedarf“, erläutert Hammer. In den nächsten zwei Jahren möchte die WVV Energie über vier Millionen Euro in den Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektroautos investieren und zirka 120 zusätzliche öffentliche Ladepunkte errichten. Wo diese installiert werden sollen, ließ Hammer mit einer Studie eingehend untersuchen.

"Unsere Bedarfsanalysen haben gezeigt, dass die Zahl an Elektrofahrzeugen in der Region in den nächsten Jahren steigen wird. Die bestehende Ladeinfrastruktur möchten wir daher schnell ausbauen, um den zukünftigen Bedarf decken zu können“

Datenerhebung Elektromobilität: Ergebnisse liefern valide Antworten

„Zunächst beschäftigten wir uns mit den grundsätzlichen Fragen: Wann und wo gibt es wie viele Elektrofahrzeuge? Wo werden diese geparkt und wie oft müssen sie laden? Wie viele Ladepunkte werden zur Deckung des Ladebedarfs benötigt – und wo sollen sie entstehen? Wir haben versucht, so viele Daten wie möglich zu sammeln, die zur Beantwortung dieser Fragen beitragen“, so Hammer. Durch die Analyse wissen er und sein Team nun genau, an welchen Punkten innerhalb der Stadt der Bedarf am größten sein wird. „Letztendlich geht es ja nicht nur darum, wie viele Bewohner sich in einer Gegend E-Autos anschaffen werden, sondern wir achten auch darauf, wie die Menschen wohnen. In Gegenden mit vielen Einfamilienhäusern werden kaum öffentliche Ladesäulen gebraucht, da E-Mobilisten dort mit eigener Wallbox laden können.“ 

Auch das Ladeverhalten untersuchten Bernd Hammer und sein Team. So stehen E-Autos die meiste Zeit in der Nähe der Wohnung oder am Arbeitsplatz. „Außerdem haben wir sogenannte Points of Interest definiert. Also Plätze, wie Aussichtspunkte oder Sehenswürdigkeiten, die Touristen von außerhalb anziehen. Die wollen schließlich auch laden“, so Hammer. Zu guter Letzt prüften er und sein Team noch, ob die Netzleistung an gefragter Stelle überhaupt für eine Ladesäule ausreicht. „Schließlich hatten wir endlich eine Karte, in der wir alle zukünftigen Ladepunkte genau einzeichnen konnten. Bis diese dann allerdings installiert sind, gibt es noch einige Herausforderungen zu bewältigen“, erklärt Bernd Hammer. 

Herausforderungen beim Ausbau

Besonders hemmend für den schnellen Ausbau einer Ladeinfrastruktur sind die langen Lieferzeiten. Aufgrund des Ukraine-Konflikts hat sich die Situation in den letzten Monaten weiter verschärft. Rohstoffe wie Kupfer und Stahl sind schwerer zu bekommen. Der Rohstoffmangel wirkt sich auf die Herstellung des Ladeequipments aus. „Für eine Trafostation warten wir derzeit zirka 13 Monate. Die Lieferzeit für eine Ladesäule beträgt rund acht Monate. Damit die attraktivsten Stellplätze nicht verloren gehen, mieten wir sie heute schon an, obwohl wir dort erst in 13 bis 15 Monaten erste Erlöse erzielen werden“, so Hammer.

Auch die schleppende Förderung seitens des Bundes verzögert den Aufbau. Dabei stellt das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) mit seinem Förderprogramm „Öffentlich zugängliche Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge in Deutschland“ bis Ende 2025 für den Ausbau einer Ladeinfrastruktur 500 Millionen Euro zur Verfügung. Um eine Förderung zu bekommen, müssen Antragsteller die Koordinaten, wo sich der geplante Ladepunkt befinden wird, beim BMDV einreichen. „Wir haben 66 AC-Ladepunkte beim BMDV eingereicht und den Bescheid bekommen, dass vier von diesen gefördert werden. Nur wissen wir bislang noch nicht, welche der 66 Stationen dies sind. Da die Förderung verfällt, wenn vor Bewilligung bereits mit dem Aufbau begonnen wird, können wir nun auch die 62 anderen Stationen nicht installieren“, erklärt Hammer das Dilemma. 

Ab sofort neue Lademöglichkeiten

Hier gibt es neue E-Ladesäulen:

Ein weiterer Schritt beim Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur, sind vier neue Ladepunkte mit 22kW in Grombühl am Margarete-Höppel-Platz, welche wir im August 22 in Betrieb genommen haben.

E-Mobilisten können außerdem ab Oktober 22 die Ladestationen in der Albert-Schweitzer-Str. 10 und Albrecht-Dürer-Straße 104 in Höchberg ihr Fahrzeug aufladen.   

Hypercharger in Höchberg

 

 

In der Einsteinstraße 1 in Höchberg gibt es ab Dezember 22 einen neuen Hypercharger. An diesem können Fahrzeuge mit max. 2x 150kW geladen werden. 

 

 

Hypercharger in Höchberg. Foto: WVV.

Pilotversuch: Laternenladebox


 

In der Neutorstraße kann man an der Laterne ganz normal öffentlich laden, der Vorteil liegt in der Platzersparnis, aber die Ladeleistung fällt mit maximal 3,6 kW geringer aus. 

Da die Ladebox am Beleuchtungsnetz hängt und dieses schwächt, ist dies nur eine punktuelle Lösung und nicht für den breiten Einsatz vorgesehen. 

Laterenladebox als Pilotprojekt. Foto: WVV.

Großes Interesse am E-Mobilitätstag

Dabei ist die Begeisterung in der Bevölkerung für das Thema Elektromobilität groß. Und die Gründe, warum der Aufbau einer Ladeinfrastruktur sich verzögert, sind vielen nicht klar. „Auf dem WWV-E-Mobilitätstag konnte man den Besuchern die Freude an den Elektroautos ansehen. Die Leute haben sich darum gerissen, mit den verschiedenen Modellen eine kurze Spritztour zu unternehmen. Viele wollten aber auch mehr über die Hintergründe erfahren. Wie funktioniert das Laden mit der WVV-Ladekarte? Wo finde ich eine Ladesäule in der Nähe? Oder auch: Welche Tarife bietet die WVV Energie beim Thema „Zuhause Laden“. Die Besucher waren erstaunt, wie stark und breitflächig die WVV beim Thema Elektromobilität engagiert ist“, erzählt Bernd Hammer.

Lademöglichkeit in Grombühl am Uni-Klinikum, Foro: Laura Schraudner
Hubland Mobilstation II, Foto: Laura Schraudner

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