Am 8. März wird – wie seit über hundert Jahren immer – der „Weltfrauentag“ begangen. Ein guter Anlass, um einen Blick auf die Bedeutung unserer Mitarbeiterinnen für die WVV zu werfen. Und dabei einmal ebenso zurück als auch nach vorne zu schauen.
Ein Blick zurück ins letzte Jahrhundert
Was wurde in der Vergangenheit – teilweise bis in die jüngste Zeit hinein – nicht alles mit dem Urteil „nichts für Frauen“ belegt: Die richtigen Volksvertreter für die Parlamente bestimmen oder gar als Gewählte dort mitentscheiden – das können nur Männer! Erst im Jahr 1918 erhielten Frauen in Deutschland das allgemeine aktive und passive Wahlrecht. Berufstätig sein und eigenes Geld verdienen – da hat ja wohl der Ehemann ein Wörtchen mitzureden! Bis 1958 benötigten Frauen in der Bundesrepublik die Einwilligung ihres Ehemannes, um arbeiten gehen zu dürfen. Und auch erst ab eben diesem Jahr konnten sie ein eigenes Bankkonto eröffnen. Sogar bis 1977 galt zumindest in Westdeutschland noch die Regelung, dass die Berufstätigkeit einer Frau „mit ihren Pflichten in Ehe und Familie vereinbar“ sein musste. Sich um die Landesverteidigung kümmern – ganz klar eine Aufgabe ausschließlich für das „starke Geschlecht“! Zwar traten im Jahr 1975 erstmals Frauen ihren Dienst bei der Bundeswehr an. Jedoch zunächst ausschließlich in einem „typisch weiblichen“ Bereich – dem Sanitätsdienst. Dagegen der Dienst mit der Waffe in potenziell „kämpfenden Einheiten“ – das ist nichts für Frauen! Erst seit 2001 und einer vorangegangenen Verfassungsänderung sind alle Laufbahnen der Bundeswehr uneingeschränkt für Frauen geöffnet.
Frauen am Steuer – Vorurteile vorprogrammiert
Natürlich darf in diesem kurzen Rückblick der „Klassiker“ nicht fehlen: Auto fahren und Einparken. Noch in den späten 1960er Jahren konnte die berühmte TV-Reihe zur Verkehrserziehung – „Der 7. Sinn“ – eine mit allerlei haarsträubenden Vorurteilen gespickte Folge zum Thema „Frauen am Steuer“ senden. Heute würde eine solche Sendung einen „Shitstorm“ ernten – und zwar zu Recht. „Frauen fahren meist vorsichtiger als Männer“, heißt es da zum Beispiel milde anerkennend. Aber warum? „Weil ihnen die Übung fehlt. Sie behindern dann den fließenden Verkehr.“ Eine wahrlich „überzeugende“ Erklärung dafür lieferte man auch gleich mit: „Wenn Frauen am Steuer mit ihrem Wagen zu Verkehrshindernissen werden, so liegt dies meist am mangelnden technischen Verständnis.“ Dass die meisten Frauen nicht gut einparken können, ist laut dieser TV-Sendung eine unbezweifelbare Tatsache.
Na klar: Die heutigen Bus- und Straßenbahnfahrerinnen der WVV können über solche Urteile nur herzhaft lachen. Sie steuern ihre Strabas genauso sicher durch die Innenstadt wie ihre männlichen Kollegen. Oder manövrieren ihre bis zu 28 Tonnen schweren und 18 Meter langen Busse genauso zielsicher in enge Haltebuchten. Gleichwohl: Auch heute noch ernten Frauen mitunter leicht skeptische Blicke, wenn sie in vermeintlich „typischen Männerberufen“ tätig sind. „Hin und wieder kommt das schon mal vor“, erzählt zum Beispiel unsere Busfahrerin Veronica im WVV Magazin, „gerade bei Leuten, die nicht regelmäßig mit dem Bus fahren. Aber es wird zum einen immer seltener und hat zum anderen vielleicht gar nicht unbedingt mit Vorurteilen zu tun, sondern eher mit der Überraschung, dass da kein Mann am Steuer sitzt.“
Was lernen wir daraus? Gottlob gehören viele der überkommenen Vorurteile über die allgemeinen Fähigkeiten von Frauen – und nicht zuletzt über ihr Technikverständnis – der Vergangenheit an. Aber die Vorstellung, dass bestimmte Tätigkeiten und Berufe „nichts für Frauen“ seien, ist aus den Köpfen vieler Menschen dennoch schwer herauszubekommen. Und das gilt keineswegs nur für die Köpfe von Männern. Tatsächlich kämpfen Unternehmen wie die WVV oftmals mit dem Problem, dass sich in bestimmten Tätigkeitsbereichen kaum Frauen bewerben. Man würde den Frauenanteil dort liebend gern erhöhen – aber es fehlt an Interessentinnen.
Frauen in der WVV: herzlich willkommen, dringend gesucht
Diese Situation spiegelt sich auch in der Statistik des WVV-Konzerns. Und es gehört zu einer ehrlichen Bestandsaufnahme, dass es in Sachen Frauenanteil in der WVV durchaus noch „Luft nach oben“ gibt. Zwar ist der Frauenanteil in bestimmten Konzernbereichen bereits erfreulich hoch: So liegt beispielsweise in der Muttergesellschaft Würzburger Versorgungs- und Verkehrs-GmbH die Frauenquote bei rund 58 %. Daneben gibt es aber auch stark technisch geprägte Berufsfelder im Hause der WVV, in denen aus den schon genannten Gründen derzeit noch überwiegend Männer tätig sind. Dies führt dazu, dass in der Gesamtbetrachtung des Konzerns der Frauenanteil mit etwas mehr als 26 % deutlich niedriger ausfällt.
Der Fortschritt sei eine Schnecke, hat der Literaturnobelpreisträger Günter Grass einmal gesagt. Und ein anderer großer Denker – der Soziologe Max Scheler – stellte zu Beginn des 20. Jahrhunderts fest: „Kein Wegweiser steht da, wo er hinzeigt.“ Er wollte damit deutlich machen, dass man guten Gewissens für eine Sache eintreten und auf sie hinarbeiten kann – auch wenn man selbst vielleicht aktuell dem formulierten Anspruch noch nicht vollständig genügt. Was der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) zu seinem Motto für den Weltfrauentag 2023 gemacht hat, ist den Verantwortlichen bei der WVV längst klar:
„Wer Fachkräfte sucht, kann auf Frauen nicht verzichten!“
Attraktive Arbeitsbedingungen ebnen den Weg
Ob man es gut findet oder nicht: Trotz unbestreitbarer Fortschritte in den vergangenen hundert Jahren ist unsere Gesellschaft bis heute so geprägt, dass Frauen tendenziell stärker auf ein familienfreundliches Arbeitsumfeld angewiesen sind als Männer. Insofern ist es zwar nicht ausschließlich, aber auch ein Beitrag zur Erhöhung des Frauenanteils im Unternehmen, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der WVV von flexiblen Arbeitszeitmodellen profitieren. Flexible Angebote wie mobiles Arbeiten und Homeoffice sind für einen modernen Arbeitgeber heute unabdingbar. Auch die WVV hat – nicht zuletzt im Zuge der Corona-Pandemie – das vernetzte Arbeiten und die damit verbundene Möglichkeit zum mobilen Arbeiten stark vorangetrieben. Selbst die Arbeitszeiterfassung wird seit einiger Zeit durch eine Mitarbeiter-App vereinfacht: Von unterwegs lässt sich die aktuelle Arbeitszeit erfassen, einsehen und auch korrigieren.
Dass der WVV-Konzern damit richtig liegt, bestätigen Frauen, die bereits den Weg in den WVV-Konzern gefunden haben.
Anja zum Beispiel betont: „Ich als Mutter von zwei Kindern habe im WVV-Konzern die Möglichkeit, Familie und Beruf gut zu vereinbaren. Das Gleitzeitmodell ermöglicht es mir, flexibel meinen Arbeitsbeginn sowie die täglichen Arbeitsstunden festzulegen. Das zusätzliche Angebot von mobiler Arbeit bietet zudem noch weiteren Gestaltungsspielraum.“ (Foto: Pexels // Anastasia Shuraeva)
Auch Marion hebt diesen Punkt hervor: „Ich kann meine Arbeitszeit sehr flexibel gestalten. Derzeit arbeite ich in Teilzeit und habe zudem noch die Möglichkeit, einen Teil meiner Arbeit im Homeoffice zu erledigen. So kann ich meine beruflichen und privaten Angelegenheiten gut aufeinander abstimmen.“ (Foto: WVV)
Und Simone ergänzt einen weiteren Aspekt: „Ich bin als Auszubildende bei der WVV gestartet und habe mich bis zur Führungskraft weiterentwickelt. Die Aufstiegschancen im WVV-Konzern werden vor allem durch das breite interne sowie externe Weiterbildungsangebot unterstützt und die Fördermöglichkeiten durch die WVV sind sehr gut.“ (Foto: WVV)
Was man ebenfalls nicht vergessen sollte: Auch von der Tarifbindung der WVV profitieren Frauen in besonderem Maße. So hat das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung festgestellt, dass Tarifverträge hinsichtlich des geschlechtsspezifischen Lohngefälles einen großen Unterschied machen: Insgesamt klafft zwischen Männern und Frauen in Deutschland eine durchschnittliche Lohnlücke von 21 %. Wo allerdings Tarifverträge gelten, ist die Entgeltlücke um ganze zehn Prozentpunkte kleiner.
Los geht’s – noch heute bewerben!
Eigentlich selbstverständlich, aber vielleicht dennoch erwähnenswert: Alle Stellenausschreibungen der WVV enthalten stets den Hinweis „m/w/d“ – für: „männlich/weiblich/divers“. Grundsätzlich alle Positionen in der WVV sind also für sämtliche Geschlechtsidentitäten offen. Und folglich sind Bewerberinnen in allen Tätigkeitsbereichen und auf allen Hierarchieebenen der WVV herzlich willkommen! Worauf also noch warten? Wir suchen kontinuierlich Persönlichkeiten, die sich mit uns für die Region und unsere Zukunft einsetzen und etwas bewegen wollen. Egal ob Führungskraft, Spezialist/in, Fachkraft, Auszubildende/r oder Praktikant/in – wir freuen uns auf Ihre Bewerbung!
Nicht nur Frauen, sondern alle Menschen, die sich für eine Tätigkeit im WVV-Konzern interessieren, finden die aktuellen Stellenausschreibungen hier.