Männerdomäne Busfahren? Das war einmal. Weltweit beweisen immer mehr Frauen, dass sie am Steuer großer Gefährte genauso gut performen wie ihre männlichen Kollegen. Und doch sind es noch viel zu wenige …
Noch in den 1960er Jahren warnte Man(n) vor vermeintlichen Gefahren, die Autofahrerinnen im Straßenverkehr hervorrufen können – garniert mit allerlei machohaften Sprüchen, die im Jahr 2024 vollkommen zurecht Stürme der Entrüstung auslösen würden. Selbst wenn dies „erst“ gut 60 Jahre zurückliegt, wirkt das Ganze doch wie aus grauester Vorzeit. Mittlerweile ist nicht nur hinlänglich bekannt, dass Frauen hinterm Pkw-Lenkrad mindestens genau so souverän (und laut aktuellem DEKRA-Verkehrssicherheitsreport sogar sicherer!) unterwegs sind. Doch ebenso was das Steuern von größeren Kalibern wie Omnibussen anbelangt, zeigen Frauen rund um den Globus ihr fahrerisches Talent.
Hier kommen die Heldinnen der Straße …
Beobachten kann man das tagtäglich natürlich auch in Würzburg. Da manövrieren unsere Fahrerinnen die bis zu 28 Tonnen schweren und bis zu 18 Meter langen (Gelenk-)Busse mit Gelassenheit und ruhiger Hand durch den Stadtverkehr und zielsicher in so manch enge Haltebucht – staunende Blicke, ob von männlichen oder weiblichen Passagieren, inklusive. Kein Wunder, schließlich werden alle, die professionell Personen befördern, umfassend auf diesen ebenso anspruchsvollen wie abwechslungsreichen Job vorbereitet.
Bevor sie tagtäglich hunderte von Fahrgästen wohlbehalten und klimaschonend ans Ziel bringen, lernen sie nicht nur das sichere Handling der Busse. Auch unterschiedlichste theoretische Aspekte inklusive Fahrzeugtechnik stehen auf dem Lehrplan. Hier geht es zum Beispiel um das Erkennen von Schäden an diversen technischen Bauteilen. Man lernt materialschonend und kraftstoffsparend zu fahren bzw. was in Sachen Fahrgastsicherheit zählt. Und selbstverständlich werden die künftigen Heldinnen der Straße darauf vorbereitet, in kniffligen Situationen die Ruhe zu bewahren. Sei es der drängelnde Pkw, die extra schmale Baustellendurchfahrt oder die Reisende, die ihr Ticket mit einem 100-Euro-Schein zahlen möchte.
… und wir brauchen noch mehr davon!
Was man als künftige Busfahrerin naturgemäß nicht in der Ausbildung lernt, ist das sanfte Weglächeln leicht skeptischer Blicke. „Hin und wieder kommt das schonmal vor“, erzählt Busfahrerin Veronica, „gerade bei Leuten, die nicht regelmäßig mit dem Bus fahren. Aber es wird zum einen immer seltener und hat zum anderen vielleicht gar nicht unbedingt mit Vorurteilen zu tun, sondern eher mit der Überraschung, dass da kein Mann am Steuer sitzt. Immerhin sind wir – wie in vielen anderen noch männerdominierten Berufen – noch ein gutes Stück von ausgeglichenen Verhältnissen entfernt.“
Bei der WVV liegt der Busfahrerinnen-Anteil derzeit bei 3,66 Prozent. Eigentlich doch verwunderlich. Denn die Vorteile, die dieser Job mit sich bringt, sind denkbar vielfältig. Die Bandbreite reicht von übertariflicher Bezahlung bis zu familienfreundlichen Dienstplänen, von der betrieblichen Altersvorsorge bis hin zur Kostenübernahme für den Busführerschein, wenn man eine LKW-Fahrerlaubnis mitbringt. Hinzu kommen noch spezielle Rabatte, etwa beim Strombezug. Von zwei weiteren Vorteilen ganz zu schweigen, die Veronica aufs Tapet bringt:
Hinter mir sitzt kein Vorgesetzter, der mir ständig auf die Finger schaut. Gleichzeitig habe ich es hier jeden Tag mit unterschiedlichsten Menschen und Situationen zu tun – Langeweile kommt da definitiv nicht auf.
Veronica, Busfahrerin bei der WVV
Man kann sich jetzt weiter über den noch geringen Frauenanteil wundern, man kann aber auch nach der Devise handeln: „Nichts ändert sich, wenn wir nichts ändern“. Für die WVV heißt das konkret: Wir freuen uns über ein Team, das in jeglicher Hinsicht vielfältig ist. Also, liebe Busfahrerinnen (in spe) – bewerben Sie sich jetzt und machen Sie Würzburg mit uns mobil! Weitere Infos finden Sie auf unserer Internetseite.