Ein achtsamer Umgang mit Energie schont nicht nur die Umwelt, sondern auch den Geldbeutel. Besonders in Zeiten hoher Energiekosten helfen kleine Tipps und Tricks, den Verbrauch zu senken und Strom und Gas effizienter zu nutzen.
Energie ist aktuell sehr teuer. Bereits 2021 waren die Großhandelspreise für Strom und Gas erheblich gestiegen. Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine beeinflusst das Angebot und verschärft die Energiepreisentwicklung zusätzlich. So hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz im Juni die Alarmstufe des Notfallplans Gas ausgerufen.
Um der Lage auf dem Energiemarkt entgegenzuwirken, beschloss das Bundeskabinett am 24. August 2022 eine Energiesparverordnung mit zahleichen Maßnahmen. „Wir stehen vor einer nationalen Kraftanstrengung, und es braucht ein starkes Zusammenspiel von Staat, Wirtschaft und Gesellschaft, von Bund, Ländern, Kommunen, Sozialpartnern, Gewerkschaften, Handwerk und Verbänden sowie der Zivilgesellschaft. Jeder Beitrag zählt“, erklärte Wirtschaftsminister Robert Habeck.
Um ohne Gasrationierungen durch den Winter zu kommen, muss Deutschland laut Bundeswirtschaftsministerium insgesamt zirka 20 % Energie gegenüber Vorkrisenzeiten einsparen. Industrie und Privatleute sollen zwischen 5 % und 10 % dazu beitragen. Die WVV Energie möchte ihre Kunden dabei unterstützen, Energie ohne zu großen Verzicht einzusparen..
Bewusster mit energieintensiven Handlungen umgehen
Um den Bedarf zu reduzieren, ist es erst einmal hilfreich, das Energiebewusstsein zu schärfen. Denn viele Verbraucher sind sich nicht bewusst, wie energieintensiv alltägliche Tätigkeiten sind. Sei es der laufende Fernseher, das Licht, das unnötig brennt, oder die Spülmaschine, die mit halber Füllung läuft: „Energie wird oft unbemerkt verbraucht, indem wir vergessen, Geräte auszuschalten oder sie unnötig im Stand-by-Modus laufen lassen. Hier hilft es, den eigenen Umgang mit Energie zu hinterfragen und ein Bewusstsein für unnötige Energiefresser zu Hause zu schaffen. Erst dann lassen sich die entsprechenden Handlungen reduzieren“, erklärt Walter Malcherek, Abteilungsleiter Marketing und Produktentwicklung von der WVV Energie.
Natürlich sind wir in gewissen Situationen auf die Nutzung von Energie angewiesen und können unseren Alltagskonsum nicht gänzlich herunterfahren. Wer saubere Wäsche haben möchte, kommt um das Einschalten der Waschmaschine nicht herum. Doch auch hier gibt es ein riesiges Einsparpotenzial – und zwar durch energieeffizientere Haushaltsgeräte.
„Beim Neukauf lohnt es sich, auf die Energieeffizienz der Geräte zu achten. Manche Modelle sind in der Anschaffung vielleicht etwas günstiger, können sich aber als wahre Energiefresser entpuppen, die laufend hohe Kosten verursachen.“
Walter Malcherek, Abteilungsleiter Marketing und Produktentwicklung von der WVV Energie
Energieeffizienzklassen: Den Energieverbrauch im Blick
Haushaltsgeräte, wie Kühlschränke, Waschmaschinen und Mikrowellengeräte, sind langfristige Anschaffungen. Mit guter Pflege funktionieren sie meist viele Jahre. „Beim Neukauf lohnt es sich, auf die Energieeffizienz der Geräte zu achten. Manche Modelle sind in der Anschaffung vielleicht etwas günstiger, können sich aber als wahre Energiefresser entpuppen, die laufend hohe Kosten verursachen“, erklärt Walter Malcherek von der WVV Energie. Bei der Entscheidung hilft ein Blick auf die Energieeffizienzklasse des Gerätes. Diese Klassifizierung bewertet Geräte nach ihrem Energieverbrauch. Sie ist auf jedem Gerät zu finden. Klasse A steht für eine hohe Effizienz, während G als niedrigste Stufe dem Gerät einen hohen Verbrauch und damit eine niedrige Energieeffizienz bescheinigt. Für einige Geräte, wie beispielsweise Backöfen oder Klimaanlagen, wird in der Kategorie A zusätzlich zwischen A+ bis A+++ unterschieden. Seit März 2021 gibt es neue Energieeffizienzklassen für Waschmaschinen, Kühlschränke, Fernseher und Lampen. Hier geht die Unterteilung von A bis G. A+ bis A+++ fallen weg.
Energieeffizienz beim Kühlen
„Nicht nur der Kauf eines Haushaltsgerätes mit hoher Energieeffizienzklasse ermöglicht es dem Nutzer, Einfluss auf die Effizienz nehmen: Der richtige Umgang mit dem neuen Gerät kann das Einsparpotenzial weiter erhöhen“, erläutert Walter Malcherek, Abteilungsleiter Marketing und Produktentwicklung von der WVV Energie. So trägt beispielsweise regelmäßiges Abtauen zur Effizienz von Kühlschränken bei. Schon eine fünf Millimeter dicke Eisschicht im Gefrierfach erhöht den Stromverbrauch um etwa 30 %. Auch der Standort ist von Bedeutung. Denn je niedriger die Umgebungstemperatur, desto sparsamer arbeiten Kühlschränke. So sollten sie beispielsweise nicht zwischen Herd und Spülmaschine stehen, da diese viel Wärme abgeben.
Wer tiefgefrorene Lebensmittel, wie Fisch und Gemüse auftauen möchte, legt sie am besten in den Kühlschrank. Das Gefriergut gibt seine Kälte an das Gerät ab, der Kühlbedarf sinkt – Energieverbrauch und -kosten verringern sich. Generell gilt: Je voller der Kühlschrank ist, desto sparsamer läuft er. Denn beim Öffnen der Tür wird die Luft im Gerät schnell erwärmt. Die gekühlten Lebensmittel hingegen halten die Kälte besser.
Energiesparen beim Backen und Kochen
Auch beim Backofen lässt sich leicht Energie einsparen. So ist bei den meisten Speisen, mit Ausnahme besonders empfindlicher Gerichte wie Blätterteig und Filet, das Vorheizen unnötig. Wer darauf verzichtet, spart beim Backen zirka 20 % Energie. Gegen Ende der Garzeit lohnt es sich außerdem, die Temperatur abzuschalten: Danach garen die Gerichte noch etwa 15 Minuten in der Restwärme weiter. „Außerdem raten wir dazu, mehrere Backvorgänge hintereinander zu kombinieren. Das vermeidet doppeltes Aufheizen. Also: Zuerst den Kuchen für den Nachmittag backen, dann das Kartoffelgratin fürs Mittagessen in den Ofen schieben“, rät Walter Malcherek von der WVV Energie.
Waschen und spülen mit Köpfchen
Bei Trockner, Wasch- und Spülmaschine gilt: Nicht halbleer einschalten. So lassen sich Arbeitsläufe sparen – die Effizienz des Geräts steigt. Waschen mit einer Temperatur über 40 Grad ist heutzutage nur noch selten nötig. Moderne Waschmittel und Waschmaschinen reinigen bei 40 Grad ebenso gut wie ältere bei 60 Grad. Auch bei Spülmaschinen hat der technische Fortschritt zu mehr Energieeffizienz geführt. Eine moderne Maschine verbraucht bei zwölf Maßgedecken mit rund 140 Geschirrteilen – die Standardeinheit für den Vergleich von Spülleistungen – zehn Liter Wasser und eine Kilowattstunde Strom. Diese Ressourceneffizienz schlägt jeden geübten Handabwäscher: Fast doppelt so viel Wasser und 40 % mehr Energie verbraucht, wer zu Schwamm und Bürste greift.
Übrigens: Die WVV Energie fördert aktuell im Rahmen der WVV EnergieSparPrämie (ESP) die Anschaffung energieeffizienter Haushaltsgeräte für all ihre Strom- oder Gaskunden. Mehr rund um die WVV ESP erfahren Sie hier: WVV EnergieSparPrämie.
Alt versus neu: Das sparen neue Geräte gegenüber alten
Die ganze Infografik können Sie sich hier als PDF herunterladen.