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Elektroautos: Kein Fahrspaß und hohes Gefahrenpotenzial – hartnäckige Mythen

Der Verkehr ist für fast 30 Prozent der gesamten CO2-Emissionen der EU verantwortlich. 72 Prozent davon verursacht allein der Straßenverkehr. Um das Klima zu schonen, müssen also mehr E-Autos auf die Straße. Wenn es um Elektromobilität geht, gibt es bei vielen Autofahrern jedoch nach wie vor viele Vorbehalte. Wenn das nächste Auto wirklich ein E-Auto wird, wo bleibt dann mein Fahrspaß? Sind solche Autos überhaupt sicher? Und gefährden sie Arbeitsplätze? Was ist dran an diesen E-Mobilitätsmythen? Die WVV klärt auf.

junger Mann mit Brille schaut aus dem Fenster seines Autos
Sind E-Autos wirklich gefährlicher, als Verbrenner? Was ist dran an diesem E-Mobilitätsmythos? Foto: Laura Schraudner

E-Autos sind gefährlich

In modernen Lithium-Ionen-Batterien steckt jede Menge Power. Doch wie hoch ist das Risiko, dass eine Batterie in Flammen aufgeht? Was passiert, wenn sich infolge eines Unfalls die Batterie verformt? Oder sich beim Ladevorgang ein Brand entzündet? Generell gilt: Egal wie das Fahrzeug betrieben wird – ob mit Benzin, Diesel, Erd- und Flüssiggas oder Batterie. Alle müssen den hohen, gesetzlichen Sicherheitsanforderungen gerecht werden, sonst bekommen sie keine Zulassung.

Brandgefahr in Tiefgaragen

Viele befürchten, dass sich das E-Auto beim Ladevorgang entzünden könnte – was besonders in Tiefgaragen zu einer großen Gefahr werden könnte. Diese Angst ist aber völlig unbegründet. E-Autos brennen nicht häufiger als Fahrzeuge mit konventionellen Antrieben. Auch der Ladevorgang birgt kein zusätzliches Risiko: Eine Überladung der Batterie ist technisch nicht möglich. Und sollten dennoch Probleme an der Hardware auftreten, wird die Ladeinfrastruktur sofort automatisch abgeschaltet. Dass ein E-Auto in einer Tiefgarage in Flammen aufgeht, ist nicht wahrscheinlicher, als dass sich ein Verbrenner plötzlich entzündet.

Laut ADAC und Feuerwehr sind E-Autos nicht gefährlich

In Unfallsituationen sind E-Autos selbstverständlich auf den Notfall ausgelegt: Kommt es zu einem Unfall, wird die Batterie automatisch von anderen Hochvoltkomponenten und Hochvoltkabeln getrennt. Damit ist der Stromfluss der Batterie unterbrochen. Und es kann zu keiner elektrischen Spannung mehr kommen.

Crashtests des ADAC haben gezeigt, dass die Batterie selbst bei schweren Unfällen und einer Verformung des Fahrzeugunterbodens unversehrt blieb. Die elektrische Abschaltung des Hochvoltsystems reagierte binnen Millisekunden – und trennte über ein Relais die Verbindungsleitung zwischen Batteriepack und Hochvolt-Leitungen zum Elektroantrieb. Die Batterie entzündete sich nicht, es bestand keine Brandgefahr.

Auch der Deutsche Feuerwehrverband hält Elektroautos für ungefährlich. So hätten Brandversuche gezeigt, dass es bei der Brandleistung eines Fahrzeugs eher auf die Generation und Größe ankommt, als auf die Antriebsart.

Elektroautos machen keinen Spaß

Jetzt wird so richtig aufs Gaspedal gedrückt. Der Motor heult auf und schon geht’s los – für viele sieht so der Inbegriff von Fahrspaß aus. Doch E-Autos sind leise. Aber sind sie deswegen gleich langweilig? Ein Trugschluss. Denn Elektroautos verfügen vom Start an über das volle Drehmoment und beschleunigen enorm. Daraus ergibt sich ein ganz anderer Fahrspaß im Vergleich zum Verbrenner. Wer hier aufs Pedal drückt, wird in den Sitz gepresst – und fühlt sich wie beim Abheben im Flugzeug. Ein netter Nebeneffekt: Ohne Verbrennungsmotor, Schaltgetriebe und Mitteltunnel bieten E-Autos dem Fahrer erheblich mehr Beinfreiheit.

Wieviel Spaß unsere Mitarbeiter beim Fahren des E-Autos „VW ID.3“ hatte erfahren Sie hier.

junges Paar läd lachend das WVV E-Auto
Beim E-Auto bleibt der Fahrspaß auf der Strecke? Ein Mythos. Beim Beschleunigen sind E-Autos Spitzenklasse! Foto: Laura Schraudner

E-Autos sehen langweilig aus

Futuristisch, aber irgendwie seltsam: Viele glauben, dass E-Auto nicht besonders stylisch daherkommen. Dabei bietet der kleinere Elektromotor viel mehr Gestaltungs- und Designmöglichkeiten. Bei der Anordnung der technischen Aggregate sind beim Verbrenner deutlich größere Grenzen gesetzt. Vorne die Motorhaube mit Motor und Kühleröffnung, hinten am Heck der Auspuff. Das E-Auto könnte hier andere Wege gehen. Ingenieuren und Designern bietet sich die Chance, Proportionen völlig neu zu gestalten. Der Porsche Taycan beispielsweise setzt bereits erfolgreich auf neue Formen.

Aber auch die Vielfalt und Auswahlmöglichkeiten zwischen verschiedenen Modellen steigt kontinuierlich. Da immer mehr Hersteller mit unterschiedlichen E-Autos auf den Markt kommen, wird es künftig für jeden Geschmack und jeden Bedarf das passende Fahrzeug geben.

seitliche Ansicht eines E-Autos der WVV
Futuristisches Design, gewagte Formen – Fahrzeugdesigner und Ingenieure gehen bei Elektro-Autos neue Wege. Auch die Form des BMW i3 sieht futuristischer, als viele Verbrenner. Foto: Laura Schraudner

E-Autos kosten Jobs

Wenn große Autohersteller wegen massivem Arbeitsplatzabbau in die Schlagzeilen geraten, heißt es oft, dass das Elektroauto schuld sei. Schließlich würden hier nicht so viele Arbeitsplätze gebraucht. Der Grund: Die Anfertigung eines Elektromotors ist weniger aufwändig als der Bau komplexer Verbrenner-Aggregate.

Die Unternehmensberatung Boston Consulting Group (BCG) widerspricht hier. Laut ihrer Studie unterscheidet sich der Personal- und Arbeitsaufwand zwischen dem Bau eines Elektroautos und dem eines Verbrenners kaum. Wie das „Handelsblatt“ berichtet, haben die Experten der Unternehmensberatung bei ihrer Untersuchung jeden einzelnen Arbeitsschritt in der Produktion bis ins Detail aufgeschlüsselt und verglichen. 

„Der Arbeitsvolumenvergleich, dass für einen Dieselantrieb drei Beschäftigte und für einen Elektroantrieb nur ein Beschäftigter benötigt wird, gilt nur für den Motor“, sagt Studienautor und BCG-Partner Daniel Küpper. „Für den Bau eines kompletten Elektroautos ist der Arbeitsaufwand nahezu genauso hoch wie für ein Auto mit Verbrennungsmotor.“ Ein weiteres Ergebnis der Studie: Die Wertschöpfung bei Elektroautos ist trotz geringerer Komponentenanzahl derzeit 30 Prozent höher als bei einem Verbrenner-Fahrzeug. Die Bauteile für Elektroautos haben also eine höhere Wertigkeit.

Bis 2025 werden laut Prognosen der Unternehmensberatung Boston Consulting Group (BCG) Elektroautos ein Drittel des Automobilmarktes ausmachen und bis 2030 sogar einen Marktanteil von 51 Prozent haben.

Mehr spannende E-Mobilitätsmythen gesucht? Einfach weiterlesen.

Hier finden Sie Ladeprodukte im E-Mobilitätsportal der WVV.

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