Eine hohe Trinkwasserqualität gewährleisten – das steht für die WVV ganz oben auf der Agenda. Auch im streng geschützten Gebiet der Zeller Quellstollen wird auf die Reinheit des wertvollen Nass sorgfältig geachtet. Die dort wachsenden Äpfel haben Kinder der evangelischen Tagesstätte der Erlöserkirche in der Zellerau und ihre Familien in einer gemeinsamen Ernteaktion umweltschonend eingesammelt.
Zur jährlich stattfindenden „Apfelwoche“ der Kita der Erlöserkirche darf das Wichtigste natürlich nicht fehlen: die Früchte. So machten sich 25 Kinder, Eltern und Erzieher – ausgestattet mit Kartoffelsäcken, Apfelpflückern, Rechen und Seilen – auf zur Apfelernte in die Wasserschutzzone. „Es ist ein Glück, dass im Schutzgebiet der Zeller Quellstollen noch alte, seltene Apfelsorten wachsen. Der Geschmack dieser Früchte unterscheidet sich sehr vom Geschmack eines Apfels aus dem Supermarkt. Das schätzen auch die Kinder, die oft schon vor Ort voller Freude in die Äpfel beißen“, so Aaron Hilpert , Leiter der evangelischen Montessori-Kindertagesstätte der Erlöserkirche in der Zellerau.
Zeller Quellen: Unverzichtbar für die regionale Trinkwasserversorgung
Die Ernteaktion wird pädagogisch begleitet und mit kindgerecht aufbereiteten Fakten rund ums Thema Trinkwasser in den Kontext gesetzt. „Wir erklären den Kindern, was es mit der Wasserschutzzone auf sich hat. Vielen wird dann erst richtig bewusst, wie wichtig die Zeller Quellen für ganz Würzburg und seine Einwohner sind“, so Hilpert. Lachend fügt er hinzu: „Am lustigsten finden die Kinder immer, wenn wir ihnen erzählen, dass nicht einmal ein Hündchen hier pieseln darf.“
Die Zeller Quellen sind für die Versorgungssicherheit von großer Bedeutung. Sie decken über 50 Prozent des Wasserbedarfs in und um Würzburg ab und können durch keine andere Wassergewinnung ersetzt werden. Verschärfende Bedingungen, wie empfindliche Böden und geringe Niederschläge, erhöhen die Schutzwürdigkeit des Gebiets. So hat die Trinkwasserversorgung Würzburg (TWV) erst im März dieses Jahres dem Landratsamt Würzburg Unterlagen zur Neuausweisung des Wasserschutzgebiets für die Zeller Quellen übergeben.
Das seit 1978 bestehende Wasserschutzgebiet weist aktuell eine Größe von sieben Quadratkilometern aus. Mit der Neuausweisung würde die Schutzzone dann 66 Quadratkilometer umfassen und wäre damit das zweitgrößte Wasserschutzgebiet Bayerns. „Trinkwasser ist nach wie vor das wichtigste Lebensmittel und die Versorgung damit ein elementarer Bestandteil der öffentlichen Daseinsvorsorge. Ein vorsorglich ausgerichteter Grundwasserschutz ist unsere Pflichtaufgabe und unerlässlich zum Erhalt der langfristigen Qualität des Trinkwassers“, erklärt Thomas Schäfer, Geschäftsführer der WVV, die Bedeutung des Vorhabens.
Duftende Äpfel und aromatisches Fruchtmus
Über die diesjährige Ernte ist Aaron Hilpert mehr als zufrieden. „Wir können einen beachtlichen Teil der Äpfel gut einlagern und über mehrere Wochen in der Kita essen. Viele Früchte verarbeiten wir an den folgenden Tagen auch zu Apfelmus“, erklärt er. Dazu wird in der Kita ein großer Tisch für die Helfer aufgestellt. Eltern, Kinder und Erzieher schnippeln zusammen über mehrere Tage Berge von Äpfeln. Die ganze Woche über duftet es dann in der Kita nach den süß-säuerlichen Früchten. Zusammen mit dem Küchenpersonal der Kindertagesstätte produzieren die Kinder schließlich das Apfelmus. Für eine nachhaltige Aufbewahrung wird das Mus in große Gläser abgefüllt und mit von den Kindern selbst beschrifteten Aufklebern gekennzeichnet.
„Es ist ein Glück, dass im Schutzgebiet der Zeller Quellstollen noch alte, seltene Apfelsorten wachsen. Der Geschmack dieser Früchte unterscheidet sich sehr vom Geschmack eines Apfels aus dem Supermarkt."
Aaron Hilpert, Leiter der evangelischen Montessori-Kindertagesstätte
Rezept für Kompott und Mus: So einfach geht’s!
Selbst gemachtes Apfelmus oder Kompott ist einfach und schnell herzustellen und zudem meist gesünder als fertig gekauftes. Dieses enthält in der Regel Zucker, während bei eigener Herstellung auf zugefügte Süße verzichtet werden kann. Für Apfelkompott und Mus einfach ein Kilogramm Äpfel schälen, entkernen und in kleine Stücke schneiden. Dann mit etwas Wasser, zirka 100 Milliliter, aufkochen. Wer es etwas aromatischer mag, kann den Saft einer halben Zitrone oder auch eine Messerspitze Zimt hinzugeben. Vanille oder Nelken passen ebenfalls zum Apfelgeschmack. Bei niedriger bis mittlerer Hitze rund 15 bis 20 Minuten köcheln lassen. Dann die Äpfel entweder zu grobem Kompott stampfen oder mit einem Pürierstab zu Apfelmus verarbeiten. Die Apfelsorte beeinflusst den Geschmack des Muses. Je nachdem welche Sorte genommen wird, ist es entweder süß oder säuerlich. Besonders sauer ist der Boskop-Apfel, während die Sorte Golden Delicious über viel Süße verfügt. Elstar und Jonagold schmecken süß-säuerlich. Für ein ausgewogenes Süße-Säure-Verhältnis können die Sorten auch gemischt werden.
„Trinkwasser ist nach wie vor das wichtigste Lebensmittel und die Versorgung damit ein elementarer Bestandteil der öffentlichen Daseinsvorsorge. Ein vorsorglich ausgerichteter Grundwasserschutz ist unsere Pflichtaufgabe und unerlässlich zum Erhalt der langfristigen Qualität des Trinkwassers“
Thomas Schäfer, WVV Geschäftsführer
Trinkwasserversorgung durch die WVV
Die WVV verfügt über eigene Quell- und Grundwassergebiete in und um Würzburg. Mit jeweils über hundert Meter Länge liefern die drei Zeller Stollen jährlich rund sechs Millionen Kubikmeter Wasser und decken damit mehr als 50 Prozent des regionalen Trinkwasserbedarfs. Neben den Zeller Quellen gewährleistet auch das Wasserwerk der WVV in der Mergentheimer Straße die Sicherstellung des täglichen Bedarfs an hochwertigem Trinkwasser. Im eigenen Labor wird das Wasser regelmäßig chemischen und mikrobiologischen Analysen unterzogen. Diese bestätigen die sehr hohe Qualität des Wassers.
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