Bio-Tonne, Papier, Restmüll oder doch gelber Sack? Manchmal lässt sich der im Haushalt anfallende Müll gar nicht so einfach der richtigen Kategorie zuordnen. Damit bei Ihnen am Ende alles in der richtigen Tonne landet, haben wir Ihnen anlässlich des heutigen Tages der Mülltrennung einige Informationen rund um die Trennung und Entsorgung von Abfällen zusammengestellt.
Die bunte Tonnenvielfalt macht das Trennen von Müll nicht gerade leicht und lässt beim Sortieren immer wieder Fragen aufkommen: Dürfen Joghurtbecher nur sauber gespült in den gelben Sack wandern? Können Flaschen samt Deckel im Altglascontainer landen? Sollen auch Verpackungen ohne grünen Punkt in den gelben Sack? Kann ich die Bioplastiktüte kompostieren? Im Folgenden finden Sie umfassende Informationen der Verbraucherzentrale.
Gelber Sack
Hier hinein gehören Verpackungen aus Kunststoff, Weißblech und Aluminium – beispielsweise Folien, Tuben, Konservendosen oder Plastiktüten – sowie die so genannten Verbundverpackungen (etwa Getränkekartons).
Seit 2009 ist es nicht mehr ausschlaggebend, ob der Grüne Punkt auf den Verpackungen ist oder nicht. Denn alle Hersteller müssen sich einem dualen System angeschlossen haben, das die gebrauchten Verpackungen dem Recycling zuführt. Inzwischen konkurrieren diverse duale Systeme, die mit unterschiedlichen Kennzeichen arbeiten. Also: Selbst wenn auf der Hülle künftig kein Zeichen mehr prangt, sollten Verbraucher ihren Verpackungsmüll immer über den gelben Sack entsorgen.
Leere Verpackungen müssen nicht gespült werden, löffelrein reicht aus. Zu den Verpackungen zählen auch die so genannten Serviceverpackungen, die direkt im Handel befüllt werden. Darunter fallen Coffee to go-Becher, die Boxen für das take-away-Essen, Folien und Einwickelpapier aus der Metzgerei oder vom Käsestand.
Achtung: Sind die Verpackungen stark mit Essensresten verschmutzt, dann bitte über die Restmülltonne entsorgen.
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Glascontainer
Hier werden alle Einwegglasflaschen oder -gläser gesammelt. Auch wenn es für Zuschauer manchmal so aussieht: Getrennt gesammeltes Grün-, Braun- und Weißglas wird beim Abtransport nicht wieder zusammengeschüttet! Die Entsorgungsfahrzeuge haben separate Kammern für die verschiedenfarbigen Gläser. Übrigens: Blaues oder andersfarbiges Glas gehört in den Sammelbehälter für Grünglas. Deckel aus Kunststoff oder Metall gehören in die Gelbe Tonne. Allerdings macht es nichts, wenn Sie vergessen haben, sie abzuschrauben. Sie können sehr gut in modernen Glassortieranlagen herausgeholt und recycelt werden.
Passt nicht zum Altglas: Steingutflaschen sind für Glascontainer allerdings tabu, sie sind als Verpackung über die gelbe Tonne / den gelben Sack zu entsorgen. Glühbirnen oder feuerfestes Glasgeschirr dürfen ebenfalls nicht in die Sammelcontainer. Auch Keramik und Porzellan stören beim Glasrecycling. All diese Abfälle gehören in die Restmülltonne.
Papiertonne
Wer Zeitungen, Zeitschriften, Schreibpapier, Verpackungen aus Pappe oder Geschenkpapier in der Papiertonne entsorgt, trägt zur umweltfreundlichen Wiederverwertung bei.
Tabu sind allerdings Fax- und Thermodruckerpapier (zum Beispiel Kassenbons oder Fahrkarten aus dem Automaten), imprägnierte und beschichtete Papiere (z.B. Käsepapier), Kohlepapier, Styropor, Tapetenreste und verschmutzte Papiere wie gebrauchte Taschentücher, mit Essensresten verschmiertes Papier. Diese Papiere bitte in die Restmülltonne geben.
Biotonne
Hier können alle zur Kompostierung geeigneten organischen Abfälle, wie Pflanzenreste und Gartenabfälle, Obst- und Gemüseabfälle, aber auch Kaffee- und Teefilter landen. Allzu feuchte Abfälle sollten jedoch zuvor in Papier gewickelt werden. Ob Fleisch- oder Fischreste in die Biotonne dürfen, hängt von den Vorgaben Ihrer Kommune ab. In einigen Städten ist dies erlaubt, in anderen müssen sie über den Restmüll entsorgt werden. Asche, Tierkot, Staubsaugerbeutel oder behandelte Hölzer gehören hingegen grundsätzlich in den Restmüll.
Kein Plastik in die Biotonne: Tabu für die Biotonne sind alle Plastiktüten (z.B. vom Gemüseeinkauf). Auch die sogenannten Biokunststofftüten möchten die Kompostwerke nicht. Sie verrotten nicht schnell genug und es bleiben winzige Reste im Kompost. Außerdem können sie nicht von den gängigen Kunststofftüten unterschieden werden, so dass man versucht, alle Tüten vor der Kompostierung zu entfernen, was sehr aufwendig ist und oftmals nicht zu hundert Prozent klappt. Diese Plastikreste gelangen schlussendlich mit dem Kompost auf Ackerflächen oder im heimischen Garten.
Frittierfett darf in einigen Kommunen in die Biotonne, in anderen nicht. Das hängt davon ab, wie die Bioabfälle behandelt werden. Informieren Sie sich hierzu bei Ihrer lokalen Abfallberatung oder auf der Homepage Ihres Abfallentsorgers. Nutzen Sie beispielsweise die Suchfunktion im Abfall-ABC der Stadt Würzburg oder im Abfall-ABC des TEAM ORANGE für den Würzburger Landkreis.
Foto: AdobeStock // Svetlana Cherutty
Entsorgung von Gartenabfällen beim Kompostwerk
In den Kompostwerken Würzburg und Oberpleichfeld nehmen wir Ihre Bio- und Gartenabfälle entgegen, um sie zu behandeln und zu verwerten. Informieren Sie sich hier zu den Öffnungszeiten und Konditionen.
Die organischen Abfälle werden zu hochwertigem Qualitätskompost mit RAL-Gütezeichen umgewandelt oder zu Biomasse-Brennstoff verarbeitet. Unsere „Fränkischen Erden“ basieren auf wertvollem Kompost.
Sondermüll
Produkte mit schädlichen Inhaltsstoffen dürfen nicht in die Restmülltonne geworfen werden, da sie so nicht sachgerecht entsorgt werden und die Schadstoffe in die Umwelt gelangen können. Dazu gehören etwa Renovierungsabfälle, Reinigungsmittel, nicht vollständig geleerte Spraydosen, Gartenchemikalien mit Gefahrstoffsymbolen und quecksilberhaltige Thermometer. Sonderabfälle können Sie in haushaltsüblichen Mengen bei kommunalen Sammelstellen kostenlos abgeben. Weiterhin ist der Handel verpflichtet, bestimmte schadstoffhaltige Produkte (zum Beispiel alte Batterien und Akkus, sowie Altöl) zurück zu nehmen.
Elektro-Altgeräte
Seit 2006 müssen Elektro(-nik) Altgeräte getrennt gesammelt werden. Dazu zählen: defekte Toaster, kaputte Bügeleisen, ausrangierte Laptops, Scanner und Drucker, aber auch blinkende Turnschuhe oder Kabel. Landen sie im Restmüll, gehen wertvolle Rohstoffe verloren, aber auch gefährliche Umweltgifte können nicht sachgerecht entsorgt werden.
Elektrogeräte – ob Handy, CD-Player oder Kaffeemaschine – müssen entweder bei kommunalen Sammelstellen oder im Handel abgegeben werden. Große Händler, die Elektrogeräte verkaufen (über 400 qm Verkaufsfläche) müssen alle Geräte, die max. 25 cm Kantenlänge haben, immer kostenlos zurücknehmen. Die gilt auch für große Lebensmittelgeschäfte und Discounter, die Elektrogeräte im Angebot haben. Sie müssen seit dem 1. Juli 2022 Sammelstellen anbieten. Und der Handel muss größere Geräte 1:1 kostenlos beim Neukauf zurücknehmen. Der Online-Handel ist ebenfalls zu der Rücknahme von Elektroschrott verpflichtet.
Leuchtstofflampen und LEDs
Energiesparende LED- und Leuchtstofflampen (Energiesparlampen) dürfen nicht in die Mülltonne geworfen werden, sondern müssen zu den kommunalen Sammelstellen für Elektroschrott gebracht oder im Handel – z.B. Baumärkte und Elektrofachgeschäfte oder auch Lebensmittelhändler (wenn sie Elektroartikel verkaufen) – zurückgegeben werden. Die Abgabe ist immer kostenlos. Die Bestandteile der Lampen – wie Glas, Metalle und Leuchtstoff – können nur dann recycelt werden, wenn sie separat gesammelt werden.
Alle Entladungslampen enthalten aus technischen Gründen gesundheitsschädliches Quecksilber; Kompaktleuchtstofflampen (auch Energiesparlampen genannt) zum Beispiel bis zu 5 Milligramm und Leuchtstofflampen bis zu 10 Milligramm. Quecksilber ist ein sehr giftiges Schwermetall und kann in speziellen Entsorgungsanlagen abgetrennt werden, so dass es nicht unkontrolliert in die Umwelt gelangt. Deshalb ist es wichtig, dass diese Lampen unversehrt gesammelt werden.
Sperrmüll
Für Mülltonnen unpassende Abfälle gelten als „Sperrmüll“ und werden gesondert abgeholt, dazu zählen insbesondere ausrangierte Möbel, Matratzen, Tapetenreste, alte Teppiche. Die Entsorgung von Sperrmüll ist in den Kommunen und Kreisgebieten unterschiedlich geregelt. Details erfahren Sie im Abfallkalender Ihrer Kommune oder bei der Abfallberatung.
Große Elektrogeräte gelten als Elektroschrott und werden in manchen Kommunen auch bei der Sperrmüllsammlung mitgenommen. Informieren Sie sich daher vorher beim Entsorger.
Altkleider, Korken, CD und DVD
- Altkleider: Für alte Kleidungsstücke findet sich bestimmt ein Abnehmer. Sozial- und umweltverträglich sind Sammlungen für bedürftige Menschen am Wohnort oder Sammlungen, die für konkrete Hilfsprodukte im In- und Ausland bestimmt sind. Kirchengemeinden sind hier gute Ansprechpartner. Weitere Auskünfte zu Kleiderkammern in Ihrer Nähe erhalten Sie bei der Abfallberatung.
- Korken: Einige Wertstoffhöfe, soziale Einrichtungen, aber natürlich auch Weinhändler sammeln Korken. Kork ist ein gefragter Rohstoff. Daher sind die Korkeichenwälder nahezu übernutzt. Aus recycelten Korken werden biologische Dämmstoffe und Bodenbeläge gemacht.
- CD und DVD: Sie bestehen zu 99 Prozent aus Polycarbonat, das man gut recyceln und für neue Silberlinge oder Kunststoffbauteile benutzen kann. Sensible Daten kann man vernichten, indem man die Scheiben vorher zerkratzt. Einige Wertstoffhöfe, aber auch Elektromärkte sammeln alte CD und DVD. Wer keine Möglichkeit hat, die Datenträger zum Recycling zu geben, kann sie über den Restmüll entsorgen.
Restmüll
Wird alles richtig getrennt, bleibt für die Restmülltonne nicht mehr viel übrig. Hier hinein gehören beispielsweise Asche, Tierkot und Streu, verschmutzte Papiere, Hygieneartikel und Windeln, Staubsaugerbeutel, defekte Glühbirnen, ausgetrocknete Filzstifte, Zigarettenkippen, alte Fotos, zerbrochenes Porzellan oder Glas und auch kaputte Kunststoff- oder Haushaltsgegenstände.
Abfall-ABC der Stadt Würzburg
Sie wissen bei der Entsorgung eines bestimmten Abfallstoffes nicht weiter? Nutzen Sie die Suchfunktion im Abfall-ABC der Stadt Würzburg oder im Abfall-ABC des TEAM ORANGE für den Würzburger Landkreis.
Quelle: Verbraucherzentrale Bundesverband e.V.