Soll ich nach der Schule ein Studium aufnehmen? Oder doch lieber eine praktische Ausbildung machen? Diese Frage stellen sich viele junge Menschen gegen Ende ihrer Schulzeit. Doch warum nicht einfach „das Beste aus beiden Welten“ miteinander verknüpfen? Also fundierte theoretische Kenntnisse an einer Hochschule erwerben und gleichzeitig eine solide, anwendungsorientierte Ausbildung in einem Unternehmen durchlaufen. Ein sogenanntes „duales Studium“ macht es möglich – auch bei der WVV.
Studieren mit geregeltem Einkommen
Einer, der sich für diesen Bildungsweg entschieden hat, ist Jonas Königer. Er hat gerade das erste Semester im Studium mit vertiefter Praxis „Elektro- und Informationstechnik“ bei der WVV abgeschlossen und bringt zwei wesentliche Vorteile dieses Weges auf den Punkt: „Zum einen bekomme ich schon während meines Studiums wertvolle Einblicke in das Arbeitsfeld, in dem ich später tätig werden will. Ich kann also frühzeitig herausfinden, ob dieses Tätigkeitsfeld wirklich zu mir passt und ob ich mich in dem Unternehmen, in dem ich tätig werden will, auch wohlfühle.“ Und zum anderen? „Ein weiterer großer Vorteil ist, dass ich während der gesamten Studienzeit ein geregeltes Einkommen habe und mir nicht wie andere Studierende in den Semesterferien immer wieder einen Ferienjob zur Finanzierung meines Studiums suchen muss“, berichtet Jonas.
„Ich bekomme schon während meines Studiums wertvolle Einblicke in das Arbeitsfeld, in dem ich später tätig werden will, und kann frühzeitig herausfinden, ob es zu mir passt.“
Doch vielleicht der Reihe nach: Was ist eigentlich ein „duales Studium“? Welche Varianten gibt es im WVV-Konzern und wie läuft es konkret ab?
Theoretisches Fachwissen und praktische Kenntnisse
„im Doppelpack“
Dazu ein Anruf bei Michael Schug, der zusammen mit seinem Kollegen Thomas König bei der WVV für das duale Ausbildungsprogramm zuständig ist. „Es gibt bei uns zwei verschiedene Modelle – das eigentliche duale Studium sowie das sogenannte Studium mit vertiefter Praxis“, erläutert der Personalreferent. „Diese beiden Modelle unterscheiden sich in einem wichtigen Punkt: Beim dualen Studium als solchem wechseln sich die Theoriephasen an der Hochschule und die Praxisphasen im Unternehmen grob in einem Drei-Monats-Rhythmus ab. Beim Studium mit vertiefter Praxis dagegen absolviert man ein ganz normales Studium und die Praxisphasen finden ausschließlich während der Semesterferien nach den Prüfungen statt.“
Aufmerksame Leser-/innen wissen also jetzt schon: Jonas Königer beispielsweise hat sich für das Modell „Studium mit vertiefter Praxis“ entschieden. Gegenüber dem „normalen“ dualen Studium sind hier zwar die Anteile der praktischen Ausbildung etwas reduziert, aber für Jonas war das auch deshalb kein Problem, weil er zuvor schon eine klassische Ausbildung zum Elektroniker bei der Mainfranken Netze GmbH (MFN), einer Tochtergesellschaft des WVV-Konzerns, gemacht hatte. Aufgrund seiner besonderen Eignung hatte ihm die WVV im Anschluss die Möglichkeit gegeben, zunächst während einer einjährigen Freistellung sein Abitur nachzuholen und dann das Studium mit vertiefter Praxis zu beginnen. „Ich kannte also den WVV-Konzern als Unternehmen schon und hatte bereits ausgiebige Praxiserfahrungen gesammelt“, erzählt Jonas. „Das kommt mir auch jetzt bei meinem Studium zugute, denn ich kann vieles, was ich dort auf der theoretischen Ebene vermittelt bekomme, viel besser einordnen als jemand, der direkt von der Schule zum Studium übergegangen ist.“
Arbeitgeber und angehende Fachkräfte profitieren gleichermaßen
Gerade dieses sich gegenseitig befruchtende Nebeneinander von Theorie und Praxis, der das duale Studium ja auch seinen Namen verdankt (von lateinisch „dualis“ = aus zwei Elementen bestehend), macht diesen Ausbildungsweg für Unternehmen und angehende Fachkräfte gleichermaßen attraktiv. Neudeutsch: Zu einer „Win-Win-Situation“. Personalreferent Schug unterstreicht diesen gegenseitigen Nutzen: „Für uns als Unternehmen ist das duale Studium nicht nur ein sehr gutes Instrument, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, indem wir unsere zukünftigen Fachkräfte selbst ausbilden und frühzeitig an uns binden. Es stellt darüber hinaus für uns auch einen beträchtlichen Mehrwert dar, dass diese Fachkräfte, wenn sie dann später ihre Stelle antreten, das Unternehmen schon recht gut kennen.“
Die dual Studierenden durchlaufen während ihrer Praxisphasen verschiedene Abteilungen, lernen spätere Kolleginnen und Kollegen kennen, werden bereits mit laufenden Projekten und typischen Aufgaben vertraut gemacht. Das erleichtert beiden Seiten später den Einstieg – aufwändige Einarbeitungsphasen entfallen. Man kennt sich, man ist bereits „aufeinander eingestellt“. Oder wie es Jonas Königer formuliert: „Vorher wusste ich gar nicht so genau, was auf mich zukommt, wenn ich bei der WVV als Elektroingenieur anfange. Ich konnte mir da nur grob etwas drunter vorstellen. Inzwischen weiß ich bereits, dass dieses Tätigkeitsfeld sehr gut zu mir passt und mir richtig viel Spaß macht.“ Und was für ihn ebenso wichtig ist: „Ich bin jetzt schon der Abteilung zugewiesen, in der ich nach erfolgreichem Abschluss des Studiums tätig werden möchte. Die Kollegen dort sind klasse, ich bin dort sehr gut aufgenommen worden, werde von allen super unterstützt und habe bei Fragen immer einen Ansprechpartner. Das finde ich toll.“
Viele Plätze – auch für externe Bewerber-/innen
Warum bietet sich ein duales Studium mit der WVV an? Zum einen hat das Unternehmen bereits mehr als 10 Jahre Erfahrung in diesem Bereich – auch wenn diese Möglichkeit lange Zeit nur eigenen Mitarbeitenden wie Jonas Königer als interne Qualifizierungsmaßnahme offenstand. Ab dem Wintersemester 2024/2025 bietet der WVV-Konzern diesen Bildungsweg jedoch auch für externe Bewerberinnen und Bewerber an. Diese können dabei zwischen sechs verschiedenen Studiengängen auswählen, für die insgesamt elf Plätze zu vergeben sind: Wer sich für ein Studium der IT-Informationstechnik oder der Elektro- und Informationstechnik interessiert, kann hier ebenso fündig werden wie jemand, der oder die einen Abschluss als Maschinenbauingenieur/-in oder Bauingenieur/-in anstrebt. Zudem bietet die WVV das duale Studium in den Bereichen Wirtschaftsinformatik („Application Management)“ und „Digital Business Management“ an. Bei letzterem handelt es sich um ein Studium der Betriebswirtschaftslehre (BWL) mit dem Schwerpunkt auf Digitalisierung.
Die Studienzeit beträgt in der Regel sechs Semester, lediglich bei der Elektro- und Informationstechnik sind es sieben. Die sechssemestrigen Studiengänge bietet die WVV in Kooperation mit der „Dualen Hochschule Baden-Württemberg“ (DHBW) an den Standorten Bad Mergentheim, Mannheim und Mosbach an; das siebensemestrige „Studium mit vertiefter Praxis“ im Bereich Elektro- und Informationstechnik findet an der entsprechenden Schweinfurter Fakultät der „Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt“ (THWS) statt. Studienbeginn ist für alle Studiengänge der 1. Oktober 2024. Die formale Eingangsvoraussetzung ist in allen Fällen Fachhochschulreife oder Abitur.
Was man außerdem wissen sollte: Wer sich für ein duales Studium mit der WVV entscheidet, kann sich nicht nur auf eine attraktive Vergütung freuen. Die WVV übernimmt zudem die Studiengebühren und die Kosten für die Lehrmittel, stellt ein kostenfreies Deutschlandticket bereit und gewährt einen Wohnkostenzuschuss von bis zu 500 Euro. Und zu guter Letzt: Alle dual Studierenden der WVV werden bei entsprechender Eignung nach dem erfolgreichen Abschluss ihres Studiums in ein festes Arbeitsverhältnis übernommen.
Duales Studium: Für jede und jeden geeignet?
Bei so vielen Vorteilen: Gibt es denn überhaupt etwas, das gegen ein duales Studium spricht? Fragen wir dazu noch einmal Jonas Königer, der sich darüber natürlich auch Gedanken machen musste und sich bereits entschieden hat: „Man kann halt in dieser Zeit nicht einfach sagen: Jetzt fliege ich mal für drei Wochen in den Urlaub!“, gibt Jonas schmunzelnd zu bedenken. „Man muss schon bereit sein, für einen überschaubaren Zeitraum von etwa drei Jahren auf einen beträchtlichen Teil seiner Freizeit zu verzichten. Und man muss natürlich auch die Fähigkeit und Bereitschaft mitbringen, konzentriert dranzubleiben.“ Wie Michael Schug berichtet, deckt sich das vollkommen mit den Erfahrungen der Studiengangsleitenden der WVV: „Wer dual studiert, muss den Lernstoff und die entsprechenden Prüfungen in einem deutlich kompakteren Zeitraum bewältigen, als es in einem herkömmlichen Studium die Regel ist“, betont der Personalreferent. Also: Ein hohes Maß an Selbstdisziplin und Durchhaltevermögen sowie eine gewisse „Opferbereitschaft“ im Hinblick auf die Freizeitgestaltung sollte man schon mitbringen, wenn man ein duales Studium in Erwägung zieht. Am Ende kann man aber auch zu Recht stolz darauf sein, diesen anspruchsvollen Weg erfolgreich gegangen zu sein. Und zumindest bei der WVV gibt es laut Michael Schug bislang keine negativen Beispiele, dass es jemand nicht geschafft hätte.
Auch Jonas Königer ist in dieser Hinsicht ausgesprochen zuversichtlich und freut sich auf die verbleibenden drei Jahres seines praxisorientierten Studiums: „Für mich ist es ein sehr erstrebenswertes Ziel, meinen Ingenieur zu machen – dafür bin ich auch bereit, gewisse Opfer zu bringen.“ Und seine Entscheidung hat er nicht bereut: „Ich kann heute sagen: Der Weg, den ich eingeschlagen habe, war für mich genau der richtige – ich würde es wieder so machen! Das Praktische und das Theoretische macht mir beides Spaß. Und ich mag auch sehr den kollegialen Umgang untereinander und die familiäre Atmosphäre hier bei der WVV.“
Wer nun Lust bekommen hat, ebenfalls ein duales Studium mit der WVV zu beginnen, findet Infos und die aktuellen Stellenausschreibungen hier.