Mit einem Anteil von fast 50 Prozent ist Erdgas der führende Brennstoff auf dem Wärmemarkt. Noch vor Heizöl und Fernwärme. Kein Wunder, denn Erdgas ist nicht nur in weiten Teilen Deutschlands bequem verfügbar – es ist zurzeit auch günstiger und preislich stabiler als Erdöl. Das bleibt auch nach Einführung des CO2-Preises so, denn Erdgas ist der emissionsärmste fossile Brennstoff.
Doch was genau macht Erdgas so klimaschonend? Warum lohnt es auch mit Blick auf die Zukunft, sich für einen Erdgasanschluss zu entscheiden? Und wie lässt sich mit speziellen Erdgastarifen sogar klimaneutral heizen? Die WVV klärt auf.
Wie umweltfreundlich ist Erdgas?
Die künftige Marschroute auf dem Wärmemarkt gibt der Gesetzgeber klar vor – weg von fossilen Brennstoffen, hin zu regenerativen Energien. Ein wichtiges Instrument dafür: der CO2-Preis. Er schlägt sich auf die Kosten fossiler Energieträger wie Erdgas und Öl nieder. Trotzdem ist es durchaus sinnvoll, auf Erdgas zu setzen – und sich mit einem Hausanschluss an eine sehr zukunftsfähige Infrastruktur anbinden zu lassen. Die Verbrennung von Erdgas setzt nur wenig Kohlendioxid frei. Schwefel und Feinstaub bleiben nahezu aus. Deshalb ist der Brennstoff von der CO2-Bepreisung viel geringer betroffen als andere fossile Energieträger wie zum Beispiel Heizöl.
Noch klimaschonender geht es mit Bio-Erdgas – Gas aus natürlichen Restprodukten der Land- und Forstwirtschaft, wie zum Beispiel Pflanzenresten und tierischen Abfällen, aber auch schnell wachsenden Pflanzen oder Zwischenfrüchten. Aktuell ist das natürliche Gas aber nur begrenzt verfügbar. Daher stellt klimaneutrales Erdgas eine umweltbewusste Übergangslösung dar: Die Emissionen, die bei der Verbrennung in die Atmosphäre strömen, werden an anderer Stelle kompensiert.
Erdgas versus Heizöl
Doch warum schneidet Erdgas im Vergleich soviel besser ab als Öl? Allein schon der staatliche Aufschlag für CO2 macht Heizöl unattraktiver als Gas: Während eine Kilowattstunde Erdgas etwa 0,22 Kilogramm CO2 verursacht, entstehen für eine Kilowattstunde Heizöl 0,28 Kilogramm – und somit mehr Kosten. Zudem erschwert die Regierung den Betrieb von Ölheizungen zusätzlich: Ab 2026 dürfen Heizölheizungen nur noch unter bestimmten Bedingungen eingebaut werden.
Moderne, effiziente Erdgasbrennwertgeräte hingegen genießen großzügige Förderungen, wenn man sie mit erneuerbaren Technologien wie Solarthermie oder einer Brennstoffzelle kombiniert: 30 Prozent Zuschuss kommen hier vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Mit zusätzlichen 10 Prozent fördert das BAFA eine Erdgasbrennwertheizung, wenn sie eine Ölheizung ersetzt.
Mit dem Umstieg von Heizöl auf Erdgas gewinnt also nicht nur das Klima – sondern auch der Geldbeutel: Denn aktuell ist Erdgas günstiger als Öl. Der CO2-Preis verstärkt den preislichen Vorteil des Gases noch einmal. Zudem sind neue Erdgasbrennwertgeräte besonders effizient, benötigen weniger Primärenergie und entlasten so die Haushaltskasse zusätzlich.
Vorteile von Erdgas im Überblick
- Die Verbrennung von Erdgas verursacht weniger CO2 und ist darum geringer vom CO2-Preis betroffen als Heizöl.
- Erdgas verbrennt nahezu feinstaub- und schwefelfrei.
- Erdgas muss nicht gelagert werden, sondern kommt nach Bedarf ins Haus.
- Der Transport erfolgt ressourcenschonend über das bestehende Erdgasnetz.
- Hybridheizungen aus Erdgasbrennwertgerät und erneuerbarer Technologie werden großzügig gefördert.
Investition in die Zukunft
Auch beim Blick in die Zukunft schneiden erdgasbasierte Technologien vortrefflich ab, denn sie lassen sich hervorragend mit regenerativen Systemen kombinieren. Auch nachträglich. So unterstützt eine Erdgasheizung zum Beispiel eine Solarthermie-Anlage. Oder der Energieträger treibt eine Brennstoffzelle oder ein Blockheizkraftwerk an, die gleichzeitig Wärme und Strom erzeugen.
Der Neuanschluss an das Erdgasnetz rechnet sich auch in Zukunft: Das gut ausgebaute Erdgasnetz lässt sich zudem für den Transport anderer klimafreundlicher Energieträger nutzen. So kann es beispielsweise künftig bei Bedarf CO2-neutrale Gase wie Wasserstoff oder synthetisches Methan weiterleiten. Die ersten Schritte sind bereits getan: Schon heute speisen Biogasanlagen kohlendioxidfreies Biomethan ein, das sich mit dem Erdgas vermischt.
Erdgas noch umweltbewusster
CO2-freie Gase klingen noch nach Zukunftsmusik? Nicht ganz. Die WVV ermöglicht ihren Kunden bereits jetzt, mit ihrem Tarif Mein Frankengas Klima klimaneutrales Erdgas zu beziehen. Durch CO2-Minderungszertifikate stellt die WVV es klimaneutral. Das Prinzip: Durch den Kauf der Zertifikate wird an anderer Stelle genau die Menge CO2 eingespart, die mit dem Verbrauch des Erdgases verursacht wird. Mit den Zertifikaten unterstützt der Energieversorger Klimaschutzprojekte auf der ganzen Welt, wie zum Beispiel den Bau eines Wasserkraftwerks in Indien. Wer sich also für Mein Frankengas Klima entscheidet, sorgt dafür, dass sein Erdgasverbrauch das Klima nicht belastet.