Ein helles und vor allem warmes Zuhause macht den Winter erst schön. Kein Wunder, dass in Privathaushalten ganze zwei Drittel der über das Jahr verbrauchten Energie auf das Beheizen der Räume entfällt. Das hat das Umweltbundesamt ermittelt. Hier liegt jede Menge Sparpotenzial. Die WVV kennt die besten Tipps.
Tipp 1: Richtig heizen
Generell gilt: Im Wohnbereich liegt die optimale Temperatur bei 20 bis 22 Grad. Im Badezimmer darf es etwas kuscheliger zugehen: Wohlige 22 Grad gelten hier als ideal. Im Flur hingegen reichen schon 15 Grad völlig aus. Doch egal in welchem Raum: Runterschalten lohnt sich immer. Senkt man die Raumtemperatur um ein Grad, lassen sich rund sechs Prozent Heizkosten einsparen.
Altbauwohnungen mit hohen Räumen sind oft die Sorgenkinder, wenn es ums Heizen geht. Die Wärme sammelt sich unter der Decke, aber unten bleiben die Füße leider kalt. Hier leistet ein Deckenventilator mit Winterregelung gute Dienste. Er drückt die Wärme nach unten in den Raum und die Heizung kann länger Pause machen. Extratipp: Modelle mit Energiesparmotor punkten mit einem niedrigen Stromverbrauch. Selbst auf höchster Leistungsstufe reichen ihnen oft nur 30 Watt, das ist die Hälfte davon, was herkömmliche Geräte benötigen.
Tipp 2: Heizung nachts ausschalten – ja oder nein?
Auf keinen Fall sollten Heizkörper in kalten Winternächten ganz abgedreht werden. Dann kühlen die Räume und Wände komplett aus und müssen am nächsten Morgen lange und mit viel zusätzlicher Energie wieder aufgeheizt werden. Außerdem drohen Feuchte-, Frost- oder Schimmelschäden. Deshalb lieber abends das Thermostat nur auf Stufe 2 zurückdrehen. Im Schlafzimmer empfehlen sich 16 bis 18 Grad: Mit einer kuscheligen, warmen Bettdecke schläft es sich in kühler Umgebung am besten.
Zwei Drittel der in Privathaushalten verbrauchten Energie entfallen auf das Heizen der Wohnräume.
Tipp 3: Effizient duschen – so geht’s
Klar: Duschen statt baden spart eine Menge Energie. Doch auch hier lässt sich noch mehr tun. Denn, schon gewusst: Eine Minute zu duschen verbraucht so viel Energie, wie einen Haushalt drei Tage lang zu beleuchten. Duscht man kurz und mit lauwarmem Wasser, spart das schon eine Menge und schont Haut und Haare. Meist reicht eine Temperatur von 37 Grad. Zusätzlich reduzieren Sparduschköpfe und Perlstrahler bis zu 50 Prozent Wasser und 25 Prozent der Energiekosten zum Erhitzen des Warmwassers. Und ein preiswerter Durchflussbegrenzer sorgt obendrein für einen geringeren Wasserdurchlauf und hilft so zusätzlich beim Sparen. Er ist mit wenigen Handgriffen zwischen Duschschlauch und Duschkopf geschraubt.
Tipp 4: Stoßlüften für ein frisches Raumklima
Ein echter Evergreen unter den Energiespartipps: das Stoßlüften. Denn es spart nicht nur Energie, sondern beugt auch Schimmelbildung vor. Also: Mindestens zweimal täglich alle Fenster und Innentüren für fünf Minuten weit aufreißen. Am effektivsten ist dabei das sogenannte Querlüften bei einander gegenüberliegenden Fenstern. Je kälter es draußen ist, desto schneller ist die verbrauchte Innenluft durch Frischluft ausgetauscht. Beim Lüften unbedingt die Thermostatventile schließen, sonst arbeitet die Heizung auf Hochtouren. Nicht empfehlenswert ist, die Fenster längere Zeit zu kippen: Das bringt wenig frische Luft und lässt die Wände auskühlen.
Tipp 5: Moderne Technik nutzen
Ein Thermostatventil dosiert die Wärmeabgabe. Üblicherweise entspricht die Stufe 3 etwa 20 Grad. Smarte Heizungsthermostate erleichtern darüber hinaus die automatisierte Steuerung der Heizung, beispielsweise über das Smartphone. So lässt sich das Haus schon langsam aufwärmen, bevor die Bewohner nach Hause kommen. Außerdem erkennen smarte Home-Steuerungen, wenn gelüftet wird und schalten das Thermostat dann automatisch herunter.
Tipp 6: Weg mit dem Dreck
Staub, Schmutz und Spinnweben auf heißen Heizkörperoberflächen sehen nicht nur schmuddelig aus, sie lassen auch wenig Wärme durch und müffeln. Das reizt die Atemwege. Rippen- und Röhrenheizkörper können ganz einfach mit dem Staubsauger und einem feuchten Tuch gereinigt werden. Bei Plattenheizkörpern zuerst die Abdeckung oben entfernen und dann mit einer Heizkörperbürste die Lamellen innen vom Staub befreien.
Tipp 7: Fenster und Türen abdichten
Oft sind die Kunststoffdichtungen bei älteren Fenstern und Türen porös – echte Wärmeschlupflöcher. Diese Spalten lassen sich einfach und preiswert mit Schaumdichtungsband oder Gummidichtungen isolieren. Zusätzlicher Alltagstipp: In den Abendstunden die Roll- und Klappläden schließen oder die Vorhänge vorziehen – das hält die Wärme in der Wohnung. Sinnvoll sind auch spezielle Jalousien und Rollos aus Kammer- oder Wabenplissee.
Tipp 8: Heizung regelmäßig warten
Gerade ältere Heizsysteme und Thermen sollte ein Installateur einmal pro Jahr professionell checken. Kleinere Wartungen wie das Entlüften der Heizkörper kann jedoch jeder leicht selbst durchführen. Warnsignale sind ein Gluckern im Heizkörper oder eine ungleichmäßige Wärmeverteilung. Dann behindert womöglich Luft die Wärmeabgabe. Jetzt heißt es, ran an den Spezialschlüssel. Mit ihm lässt sich das Entlüftungsventil langsam aufdrehen. Die Luft entweicht mit einem zischenden Laut. Sobald Wasser austritt, das Ventil wieder schließen.
Tipp 9: Richtig dämmen
Brrrrrr … Ungemütlich wird es wenn’s zieht. Die Räume kühlen bei Zugluft schnell aus und das Schimmelrisiko steigt. Je optimaler die Gebäudefassade und die Fenster gedämmt sind, desto besser bleibt die Wärme drinnen. Die WVV unterstützt dabei, Wärmelecks mit Hilfe von Thermografie aufzuspüren. Bei diesem Verfahren wandelt eine Infrarotkamera die für das menschliche Auge unsichtbare Wärmestrahlung in farbige Bilder um.
Tipp 10: Sparsam beleuchten
Tief im Winter ist es ab 16 Uhr fast dunkel. Dieses Jahr lohnt es sich, auch die allerletzten Glühlampen aus dem Haushalt zu verbannen. Energiesparlampen verbrauchen bis zu 80 Prozent weniger Strom – und das bei einer zehnmal längeren Lebensdauer. Noch sparsamer und langlebiger sind LED-Lampen, die bis zu 90 Prozent weniger Strom benötigen. So machen sich die höheren Anschaffungskosten schnell bezahlt.
Tipp 11: Pflanzen sorgen für gute Luft
Pflanzen heben das Wohlgefühl. Sie sind nicht nur optischer Blickfang, sondern erhöhen die Luftfeuchtigkeit und reduzieren das Aufwirbeln lästiger Staubartikel. Das Gute dabei: Feuchte Luft wird wärmer empfunden als Kalte. Das spart Heizkosten. Wer keine Pflanzen mag, kann auch Luftbefeuchter einsetzen.
Informationen zur Energiepreislage:
Der WVV ist es ein Anliegen ihre Kunden über die aktuelle Energiepreislage zu informieren und zu beraten. Im Beitrag „Energiepreis in Deutschland – die WVV Energie klärt auf“ erläutert die WVV Ursachen der Energiepreisentwicklung. Informationen zur Energiebeschaffung gibt es im Beitrag „Energiebeschaffung – so handelt die WVV Energie im Sinne ihrer Kunden“.