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Fernwärme für die Modellfabrik

Das Fernwärmenetz der Stadt Würzburg wird ständig modernisiert und verdichtet. Mit der Anbindung der neuen Modellfabrik des Kunststoff-Zentrums SKZ an die Fernwärmeversorgung des MHKW wird der Ausbau der Fernwärmenutzung in unserer Region weiter vorangebracht – ein klares Bekenntnis zur Ressourcenschonung und zum Klimaschutz in Würzburg.

Neubau des Süddeutschen Kunststoffzentrums

Die WVV-Töchter Mainfranken Netze GmbH und Stadtwerke Würzburg AG werden im Auftrag des Zweckverbands Abfallwirtschaft (ZVAWS) eine neue Fernwärmeleitung vom Müllheizkraftwerk (MHKW) in der Gattinger Straße sowie in das Gewerbegebiet Würzburg Ost legen. Dies wird durch den Neubau einer Modellfabrik des Kunststoff-Zentrums SKZ als erster Kunde ermöglicht.

Die Grundsteinlegung für die Modellfabrik des SKZ Würzburg in unmittelbarer Nachbarschaft zum SKZ-Verarbeitungstechnikum und zum SKZ-Technologie-Zentrum fand jüngst statt.

„Durch diesen Neubau will das SKZ die industrielle und die digitale Welt verbinden, um Lösungen zu erproben und Themen wie Industrie 4.0, Nutzung künstlicher Intelligenz und Vieles mehr konkret umzusetzen.“

Dr. Thomas Hochrein, Geschäftsführer SKZ

Die Modellfabrik ist deutschlandweit die erste ihrer Art, welche sich den spezifischen Herausforderungen der Kunststoffindustrie widmet. Im Würzburger Gewerbegebiet Ost entsteht damit ein weltweit einzigartiges Transferzentrum für Forschung und Entwicklung.

Als zukunftsorientiertes Unternehmen war es für das SKZ selbstverständlich, für seinen Neubau eine zuverlässige, ökologisch sinnvolle, umweltschonende und besonders komfortable Energielösung zum Wohle der nachfolgenden Generationen einzusetzen. Fernwärme aus dem nahe gelegenen Müllheizkraftwerk des Zweckverbandes Abfallwirtschaft Raum Würzburg ist umwelt- und ressourcenschonend und sichert die Lebensqualität in unserer Region. Die Energie wird am SKZ größtenteils zur Kälteproduktion verwendet. Dadurch entsteht gerade in den heißen Sommermonaten ein hoher Wirkungsgrad bei der Nutzung der notwendigerweise durch Müllverbrennung freiwerdenden Energie.

Verschaffen sich einen Eindruck von der aktuellen Baumaßnahme zur künftigen Fernwärmeversorgung der Modellfabrik v.l.n.r. Polier Wolfgang Holleber, SKZ-Geschäftsführer Dr. Thomas Hochrein, ZVAWS Aufsichtsratsvorsitzende Landrätin Tamara Bischof, ZVAWS Geschäftsführer Alexander Kutscher, WVV Geschäftsführer Thomas Schäfer, Vertrieb Individualkunden WVV Florian Doktorczyk. Foto: WVV

Bis zur geplanten Fertigstellung ist noch einiges zu tun

Der Bau der Fernwärmeleitungen beginnt im März 2021. Ohne die Hausanschlussleitungen weisen diese Fernwärmeverteilleitungen (mit Vor- und Rücklauf) eine Länge von zwei Mal einen Kilometer auf. Auch eine Umformstation, in der Dampf aus dem Müllheizkraftwerk auf Heizwasser mit einer Temperatur von 95 auf 60 Grad Celsius gebracht wird, wird parallel zum Leitungsbau neu errichtet. Für den SKZ-Altbau und SKZ-Neubau werden zwei Absorptionskälteanlagen mit einer Leistung von jeweils 200 kW installiert.

Die Inbetriebnahme des SKZ-Neubaus „Modellfabrik“ ist im September 2022 vorgesehen. Bis zu diesem Termin werden die Fernwärmeleitungen spätestens in Betrieb sein.

Fernwärme aus dem Müllheizkraftwerk

Das Müllheizkraftwerk wird in Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) betrieben. Die dort freigesetzte Energie wird zum Teil in elektrischen Strom umgewandelt. Sie stehen als Fernwärme für das Würzburger Netz zur Verfügung, das vom MHKW im Verbund mit dem Heizkraftwerk an der Friedensbrücke bedient wird. Der Anteil des MHKW an der Würzburger Fernwärmeversorgung liegt zwischen 15 und 20 Prozent. KWK-Anlagen tragen in hohem Maße zur Verbesserung der Energieeffizienz und damit zum Klimaschutz bei. Denn für die aus einer KWK-Anlage wie dem Müllheizkraftwerk gewonnene Energie werden keine weiteren Brennstoffe wie beispielsweise fossile Energieträger genutzt.

Der biogene Anteil des Abfalls beträgt rund 50 Prozent und zählt zu den erneuerbaren Energiequellen. Die Verbrennung des biogenen Anteils ist CO2-neutral. Die Transportleistung der neuen Leitung ist zur Deckung eines Wärmebedarfs bis rund 4,0 Millionen Kilowattstunden geeignet. Gegenüber der Nutzung der Wärme im bundesdeutschen Mix ergibt dies eine Einsparung von mehr als 800 Tonnen CO2 jährlich. Dies wären die jährlichen CO2-Emissionen von etwa 370 PKW bei einer Fahrleistung von je 15.000 km pro Jahr.

Neben der ökologischen Komponente profitieren Eigentümer der Grundstücke im Gewerbegebiet Würzburg Ost aber noch von weiteren Vorteilen:

Sie erhalten durch die WVV ein umfängliches Dienstleistungspaket, das neben der Wärmelieferung auch die Wärmetauscherstation sowie den Anschluss an das Glasfasernetz enthält, um den wachsenden Bedarf an schnellen Internetlösungen zu bedienen.

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