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Kommunale Wärmeplanung für ein nachhaltiges Würzburg

Die Stadt Würzburg und die WVV Energie treiben die Wärmewende mit großen Schritten voran. Bereits Ende Juli erteilte die Stadtwerke Würzburg AG den Auftrag über eine Wärmeplanung für das gesamte Stadtgebiet. Damit gehört Würzburg zu den Vorreiter-Städten in Deutschland. Das Ziel: klare Perspektiven und Planungssicherheit für Würzburgerinnen und Würzburger in Sachen Fern- oder Nahwärmeanschluss beziehungsweise Heizungsmodernisierung.

Blick auf Würzburg bei Sonnenuntergang
Kommunale Wärmeplanung in Würzburg. Foto: Svens Bildwerke.

Startschuss für die Heizwende: Kommunale Wärmeplanung in Würzburg läuft an

Mehr Tempo für Energiewende und Klimaschutz: So lautet die gemeinsame Aufgabe für die kommenden Jahre. Ein wichtiger Baustein ist dabei die Dekarbonisierung der Wärmeversorgung. Hier schlummert großes Potenzial: Immerhin macht das Heizen allein gut 50 % des gesamten Energieverbrauchs in Deutschland aus. Rund 80 % der Wärme entstehen allerdings nach wie vor aus fossilen Energieträgern. Der Umstieg auf erneuerbare Energien gilt deshalb als zentraler Schlüssel, damit Deutschland die selbst gesteckten Klimaziele erreichen kann.

Eine der größten Herausforderungen dabei: der Transport von Wärme. Denn Heizenergie lässt sich nicht so einfach von A nach B bringen wie etwa Strom. Daher kann der Transformationsprozess nur gelingen, wenn die Gegebenheiten vor Ort in die Planung eingehen. Das hat auch der Gesetzgeber erkannt. Und genau hier kommt die sogenannte kommunale Wärmeplanung ins Spiel. Sie bildet die Grundlage, um eine klimaneutrale Wärmeversorgung zu erreichen. Das vom Bundeskabinett verabschiedete Wärmeplanungsgesetz soll Städte wie auch Gemeinden dazu verpflichten, eine Wärmeplanung vorzulegen. Auch das verabschiedete Gebäudeenergiegesetz (GEG) ist eng mit der Wärmeplanung verzahnt. So greifen die strengeren Regelungen für den Heizungstausch gemäß GEG nur, wenn ein verbindlicher Wärmeplan vorliegt.

Würzburg als Vorreiter

In Würzburg beginnen die konkreten Arbeiten an der Wärmewende bereits vor der endgültigen Verabschiedung des Gesetzes zur kommunalen Wärmeplanung voraussichtlich im Dezember. So erteilte die Stadtwerke Würzburg AG schon Ende Juli den Auftrag, eine Wärmeplanung für das gesamte Stadtgebiet zu entwickeln. Damit nimmt Würzburg eine klare Vorreiterrolle in Sachen Heizwende ein – immerhin sind erst 17 % der deutschen Städte in der Konzeptionsphase und nur knapp 4 % bereits in der Umsetzung eines solchen Wärmeplans. Das zeigt eine Umfrage des Deutschen Städtetags. Die Stadtwerke Würzburg AG verantwortet das Projekt federführend und in enger Zusammenarbeit mit der Stabsstelle Klima und Nachhaltigkeit sowie dem Fachbereich Stadtplanung der Stadt Würzburg.

Planungssicherheit für Würzburgerinnen und Würzburger

Das Ziel des Wärmeplans: den Weg in eine klimaneutrale Heizzukunft ebnen und Planungssicherheit für Würzburger Bürgerinnen und Bürger beim Umstieg auf erneuerbare Heizenergien erreichen.

„Durch die Debatte rund um die Novelle des GEG herrscht gerade bei Eigentümerinnen und Eigentümern große Unsicherheit, was jetzt zu tun ist“, fasst Dörte Schulte-Derne, Geschäftsführerin der WVV und Vorständin (Sprecherin) der Stadtwerke Würzburg AG zusammen. „Deshalb wollen wir zusammen mit der Stadt Würzburg so schnell wie möglich Klarheit über die Gegebenheiten vor Ort schaffen.“ Bis voraussichtlich September 2024 soll der kommunale Wärmeplan stehen. In Kombination mit den Vorgaben des GEG gelten dann klare Regeln für den Einbau neuer Heizanlagen im Stadtgebiet Würzburg. Genau die sind elementar für Bürgerinnen und Bürger. Denn nur wer alle verfügbaren Optionen kennt, kann die individuell beste Entscheidung für das eine oder andere Heizungssystem fällen.

WVV Vorstände/in und Geschäftsführer/in Herr Lewetz und Frau Schulte Derne
Vorstände der WVV: Herr Lewetz und Frau Schulte-Derne. Foto: WVV.

Was ist die kommunale Wärmeplanung?

Am Anfang der Planung steht die Bestandsanalyse. Hierbei wird der Wärmebedarf im Versorgungsgebiet möglichst genau bestimmt. Welche Gebäudetypen gibt es vor Ort? Wie ist der Bau- und Dämmzustand? Und welche Versorgungsinfrastruktur ist bereits vorhanden – gibt es etwa ein Gasnetz oder liegen in einigen Straßenzügen bereits Fern- oder Nahwärmeleitungen? Ist der Bedarf bestimmt, folgt eine sogenannte Potenzialanalyse. „Wir prüfen, welche Energiequellen vor Ort vorhanden sind und welches Wärmepotenzial sich daraus erschließen lässt“, erklärt Dörte Schulte-Derne von der WVV. Hier gibt es viele Möglichkeiten: etwa Wärmerückgewinnung, Geothermie, Großwärmepumpen, die unter anderem mit Flusswasser arbeiten, und viele weitere. Basierend auf den Ergebnissen lässt sich ein Szenario zur Deckung des künftigen Wärmebedarfs erstellen – die Grundlage für konkrete Maßnahmen.

Zeitstrahl Wärmeleitplanung beginnend mit der Vergabe und Bestandsanalyse im Sommer/Herbst 2023, Potenzialanalyse im Winter 2023 und dem Zielszenario im Frühling 2024, im Sommer 2024 der Transformationspfad bis hin zum Planungsergebnis und erste Erläuterung für Betroffene im Herbst 2024
Wärmeleitplanung der WVV. Foto: WVV

Potenziale sinnvoll nutzen

Wichtig zu wissen: Welche Wärmelösungen am Ende verfügbar sind, hängt von den Gegebenheiten vor Ort ab. Tatsächlich spielt Geothermie in Würzburg eine eher untergeordnete Rolle. Die Wärmerückgewinnung aus geklärtem Abwasser im Auslauf der Kläranlage hingegen wäre eine durchaus denkbare Möglichkeit. „Mit 12 bis 13 Grad Celsius herrscht hier das ganze Jahr über eine konstante Temperatur. Beste Voraussetzungen für den effizienten Betrieb einer Abwasser-Wärmepumpe“, weiß Dörte Schulte-Derne. Auch Flusswasser-Wärmepumpen im Main könnten grüne Energie für die Heizwende bereitstellen. In manchen Stadteilen sind zudem Wasser-Nahwärmenetze eine Option. Außerdem lässt sich die Abwärme aus dem Müllheizkraftwerk nutzen. Power-to-Heat-Anlagen, die Ökostrom direkt in Wärme verwandeln, oder ein mit grünem Wasserstoff betriebenes Heizkraftwerk wären imstande, Lastspitzen abzufahren. Letzteres setzt allerdings voraus, dass der klimaneutrale Brennstoff in entsprechenden Mengen vorhanden ist. Nicht zuletzt eruieren Expertinnen und Experten den Einsatz von Wärmespeichern. Sie helfen dabei, die Effizienz des Gesamtsystems zu optimieren.

Umfassende Beratungsangebote und Förderungen

Sowohl Vater Staat als auch die Stadt Würzburg fördern den Umstieg auf erneuerbare Heizenergien mit attraktiven Angeboten. „Wir planen gezielte Informations- und Beratungsangebote, die Bürgerinnen und Bürger dabei unterstützen, ihr Heizsystem zu optimieren und langfristig auf erneuerbare Energien umzusteigen“, berichtet Dörte Schulte-Derne. Das Budget des Förderprogramms „klimaneutral Wohnen“ der Stadt Würzburg ist bereits zum 31.10.2023 aufgrund der außerordentlich hohen Nachfrage für dieses Jahr ausgeschöpft. In 2024 wird beabsichtigt das Förderprogramm im Laufe des Jahres wieder aufzunehmen. Zusätzliche finanzielle Mittel werden aktuell noch durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) bereitgestellt.

Darum ist eine Wärmeplanung wichtig

Die strukturierte Planung der Wärmewende birgt mehrere Vorteile: sowohl für die Stadt als auch ganz konkret für Eigentümerinnen und Eigentümer. Durch den Einsatz regenerativer Energiequellen macht sich Deutschland langfristig unabhängig von fossilen Energieträgern wie Öl und Erdgas. Und damit auch frei von steigenden Preisen und Lieferengpässen am Öl- und Gasmarkt. „So können wir auf lange Sicht eine bezahlbare Energieversorgung für Würzburg gewährleisten“, bringt es Dörte Schulte-Derne von der WVV auf den Punkt. Für Einwohnerinnen und Einwohner bietet sie zunächst aber vor allem eins: Orientierung und Planungssicherheit. Denn sobald klar ist, welche Gebiete mit Fern- oder Nahwärme erschlossen werden sollen oder wo doch eher individuelle Lösungen wie Wärmepumpen oder Solarthermie angesagt sind, entstehen neue Perspektiven in Sachen Wärmeversorgung. 

„Die kommenden Jahre stellen uns vor große Herausforderungen mit Veränderungen, die für uns alle im Alltag spürbar sein werden. Deshalb ist es wichtig, gerade bei der Wärmewende an einem Strang zu ziehen und immer wieder mit den Kundinnen und Kunden in den Dialog zu treten. Klar ist: Wir schaffen das nur zusammen.“

Geschäftsführerin der WVV und Vorständin (Sprecherin) der Stadtwerke Würzburg AG, Frau Dörte Schulte-Derne

Vortrag im Video - Würzburgs Weg zur Wärmeplanung

Sehen Sie hier eine Aufzeichnung des Vortrages „Die Zukunft des Heizens – Würzburgs Weg zur Wärmeplanung“ der Stadt Würzburg auf YouTube. 

Am 17.11.23 wurde das Wärmeplanungsgesetz im Bundestag verabschiedet, welches Kommunen zu einer Wärmeplanung verpflichtet. Doch wo steht Würzburg eigentlich bei der Wärmeplanung? Was ist eine Wärmeplanung überhaupt? In welchem Zusammenhang stehen das Wärmeplanungsgesetz und das Heizungsgesetz? Was ergibt sich daraus für Immobilienbesitzerinnen und Immobilienbesitzer?

Dörte Schulte-Derne, Geschäftsführerin der WVV und Vorständin (Sprecherin) der Stadtwerke Würzburg AG, informiert in ihrem Vortrag über Inhalte, neueste Entwicklungen der WVV-Wärmeleitplanung im Stadtgebiet. Klimabürgermeister Martin Heilig geht auf den Prozess zur kommunalen Wärmeplanung ein. 

Alle Informationen rund um die Wärmewende hier – immer aktuell!

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