Wenn in diesen Tagen die Frühlingsonne immer häufiger durch die Wolkendecke dringt und nach dem langen Winter allmählich Körper und Gemüt erwärmt, dann zieht es viele von uns ins Straßencafé oder in den Biergarten. Für andere wiederum beginnt nun eine besonders arbeitsreiche Zeit: Ob Hobbygärtnerin oder Gartenbauprofi – wer einen besonderen Bezug zum Garten hat, für den oder die beginnt nun die Saison. Da ist es gut zu wissen, dass man beim Herrichten des Gartens und bei seinen Pflanzaktionen nicht ausschließlich auf die eigene Kompetenz – seinen „grünen Daumen“ – angewiesen ist. Der „Erdenmarkt“ in der Kitzinger Straße zum Beispiel, ein Teilbereich der Würzburger Kompostwerk GmbH, steht bei diesen Aufgaben nicht nur mit vielen nützlichen Produkten zur Seite, sondern auch mit gutem Rat.
Guter Rat aus erster Hand
Silvia Randall, die über langjährige Erfahrungen aus Beratung und Verkauf im Erdenmarkt verfügt, hebt diesen besonderen Service hervor: „Wir sind gerne bereit, bei allen gärtnerischen Fragen zu beraten – ob telefonisch oder persönlich hier bei uns im Erdenmarkt der WVV. Dabei nehmen wir uns stets die Zeit, um unsere Kundinnen und Kunden mit allem Wissen zu versorgen, das sie für ihren Garten benötigen.“
Und der Beratungsbedarf kann sehr unterschiedlich ausfallen – je nach Vorkenntnissen der Kundschaft, nach dem konkreten Pflanzvorhaben oder auch nach den Gegebenheiten im jeweiligen Garten. „Unser Kundenkreis ist ja bunt gemischt“, erzählt Spezialistin Randall. „Da gibt es das ältere Ehepaar, das sein kleines Gärtchen in Ordnung halten möchte. Oder die Studierenden-WG, die auf dem Balkon Salatkräuter zur Eigenversorgung ernten will. Oder eben auch Gewerbetreibende, die den Garten- und Landschaftsbau professionell betreiben. Manche benötigen nur ein paar Liter Blumenerde zum Umtopfen einer Zimmerpflanze – andere holen mit dem Pritschenwagen anderthalb Kubikmeter Erde ab. Zu uns kommen Menschen aus den verschiedensten Bereichen und Lebenslagen.“ Also Menschen, die womöglich nur eines gemeinsam haben: Das Interesse an gut gedeihenden Pflanzen.
Einfühlungsvermögen ist gefragt
Es versteht sich somit, dass die Beschäftigten im Erdenmarkt nicht nur über Fachkompetenz verfügen müssen. Diese ist natürlich unerlässlich. Denn die Produktpalette des Erdenmarkts ist äußerst umfangreich: Sie reicht von diversen Kompostarten über Erden für die unterschiedlichsten Verwendungszwecke – zum Beispiel Pflanzerde, Aussaaterde oder Spezialerden für Rosen und Rhododendren – bis hin zum Rindenmulch als Schutz gegen Unkraut oder sogar dem Spielplatzbelag als Fallschutz. Wer die Kundschaft zielgenau beraten will, muss die Vorteile und Anwendungsweisen aller dieser Produkte genau kennen. Zum Beispiel: Welche Erde ist wofür geeignet? Doch darüber hinaus braucht man auch das nötige Einfühlungsvermögen und Fingerspitzengefühl, um auf die Fragen jedes Kunden und jeder Kundin angemessen eingehen zu können. Gerade das macht für einen Menschen wie Silvia Randall den Reiz an ihrer Tätigkeit aus:
„Alles rein in den Kompost?“ – Von wegen!
Apropos Abwechslung: Für diese ist auch unabhängig von Kundenberatung und Verkauf durchaus gesorgt. Denn im Laufe eines Arbeitstages stehen allerlei Verrichtungen an: Da sind zum Beispiel Paletten mit Sackware zum Verkauf aufzufüllen, die neu gelieferte Ware ist anzunehmen oder es ist eine Grüngutkontrolle durchzuführen. Was das ist? Nun: Alle privaten Anlieferer, die an das Müllgebührensystem von Stadt und Landkreis Würzburg angeschlossen sind, dürfen beim Kompostwerk bis zu 5 Kubikmeter (m3) Gartenabfälle kostenlos abliefern. Diese werden dort zu Kompost verarbeitet. Kompost ist ein hochwertiger Bodenverbesserer und Dünger, der dem Boden wichtige Nährstoffe und Humus zuführt. Allerdings ist nicht alles, was an Gartenabfall anfällt, auch zur Kompostierung geeignet. Baumschnitt, Heckenschnitt, Rasenschnitt und Laub: ja. Stattdessen etwa Holzteile von Gartenmöbeln: nein. Vielen Menschen ist das nicht bewusst. Sie denken: „Holz ist doch ein natürliches Material – also kann es wie die abgeschnittenen Äste und Zweige des Apfelbaums zum Grünabfall.“ Das ist leider ein Irrtum. Und Zigarettenstummel oder Bonbonpapiere haben natürlich erst recht nichts im Grüngut verloren. Deshalb also: Grüngutkontrolle. Lassen sich die zur Kompostierung ungeeigneten Fremdkörper problemlos heraussortieren, ist es gut. Im Extremfall jedoch, wenn die Verschmutzung zu stark ist, wird die Annahme verweigert.
Qualität wird groß geschrieben
Denn Qualität liegt dem Erdenmarkt der WVV bei all seinen Produkten besonders am Herzen: „Unser Fertigkompost, der sog. Gartenkompost, ist reiner Grüngutkompost. Er enthält für alle Einsatzbereiche im Garten genügend Nährstoffe. Und bei den empfohlenen Kompostmengen überdüngen unsere Kunden auch nicht, betont Silvia Randall. Das von Privatkunden, aber auch von Gewerbetreibenden angelieferte Grüngut wird zunächst geschreddert, dann abgesiebt und schließlich in einem kompliziert klingenden Verfahren – dem „GICOM-Tunnelreaktor-System“ hygienisiert. Was das bedeutet, erläutert Silvia Randall: „Im Laufe dieses Prozesses wird eine so hohe Temperatur im Inneren des Tunnels entwickelt, dass jeglicher Samen, der später als Unkraut aufgehen könnte, vernichtet wird.“ Das ist im Übrigen der große Unterschied zum Komposthaufen, den man sich vielleicht im eigenen Garten anlegt: Dort lässt sich ein gewisser Anteil an Unkrautsamen kaum verhindern.
Für die Landwirtschaft produzieren wir übrigens zwei Kompostsorten, eine sehr nährstoffreiche aus dem Inhalt der Biotonne und eine etwas weniger gehaltvolle aus den Gartenabfällen. Beide sind von Ihrer Qualität so hochwertig, dass sie die strengen Anforderungen der großen Ökoverbände wie z.B. Bioland, Naturland, Biokreis und Demeter erfüllen.
Aus der Region für die Region
Die gleiche hohe Sorgfalt waltet auch bei der Herstellung des breiten Sortiments an Erden. Bevor die Erden in den Verkauf gelangen, sind sie doppelt laborgeprüft: Schon vor der Vermischung prüft ein Labor jeden einzelnen Zuschlagsstoff. Daraus wird eine Rezeptur erstellt. Die fertige Mischung geht dann ein zweites Mal ins Labor, wo man zum Beispiel ihren Säuregrad (den sogenannten „pH-Wert“) und ihre Nährstoffgehalte bestimmt. Erst wenn das „OK“ vorliegt, geht die Ware in den Verkauf. Und noch eine weitere Besonderheit ist hier zu erwähnen – Stichwort: „Fränkische Erden“. Diese basieren auf wertvollem Kompost, werden für den Erdenmarkt in der Region produziert und enthalten regionale Inhaltsstoffe. „Da wird also nichts über weite Strecken hergekarrt, sondern alles kommt aus der Region“, versichert Silvia Randall.
Einkaufen und Einschaufeln
Doch nicht nur in puncto „Regionalität“ fühlt man sich beim Erdenmarkt dem Nachhaltigkeitsprinzip verpflichtet. So achtet man beispielsweise auch darauf, dass die verkauften Erden möglichst torffrei oder zumindest stark torfreduziert sind. Denn Torf ist ein wertvolles Naturgut, das in den Mooren CO2 bindet. Deshalb ist es wichtig, die Moore zu schützen und torfhaltige Erde nur dort einzusetzen, wo es wirklich unerlässlich ist – in erster Linie bei Moorbeetpflanzen. Auch der Verleih von Pfandsäcken und Schaufeln folgt diesem Prinzip: Fast alle Produkte des Erdenmarkts kann man als lose Ware kaufen. Dadurch kann man den Plastikmüll aus Umverpackungen erheblich reduzieren. Hier können also die Würzburger Gärtnerinnen und Gärtner aktiven Umweltschutz betreiben, indem sie die lose Ware selbst in die bereitgestellten Pfandsäcke einfüllen oder eigene Behältnisse wie z.B. Eimer mitbringen.
Verstärkung dringend gesucht
Man sieht also: Die Arbeit im Würzburger Erdenmarkt kann ausgesprochen reizvoll sein, wenn man die entsprechenden Fähigkeiten und Neigungen mitbringt. Niemand kann das besser beurteilen als Silvia Randall, die seit 20 Jahren für das Kompostwerk Würzburg tätig ist. Der Wechsel zwischen Tätigkeiten im Innen- und im Außenbereich, zwischen kommunikativen Aufgaben und eher körperlicher Arbeit sowie zwischen den unterschiedlichen Fragestellungen und Charakteren der Kundschaft: All das macht für sie den Reiz ihrer Arbeit aus. „Der Umgang mit den Kundinnen und Kunden macht mir sehr viel Spaß – egal, ob ich sie berate oder vielleicht einfach nur beim Beladen ihres Fahrzeugs behilflich bin“, erzählt sie. Und fügt verschmitzt hinzu, dass auch die Bedienung des Radladers ihr großes Vergnügen bereitet. Und das ist keineswegs selten: Mitunter müssen Anhänger oder Pritschenwagen der Kundschaft beladen werden und gleichzeitig wird eine LKW-Ladung Rindenmulch angeliefert. „Da kann es schon mal vorkommen, dass man für zwei Stunden im Außenbereich mit dem Radlader zu Gange ist“, schwärmt sie. Aber das „Sahnehäubchen“ bei ihrer Tätigkeit ist, wenn jemand sich gut beraten fühlt und eine entsprechende Rückmeldung gibt:
Wer sich vorstellen kann, im Team des Erdenmarkts mitzuarbeiten, findet die entsprechende Stellenausschreibung hier für Würzburg und hier für Oberpfleichfeld.