Es bahnt sich was Tolles an in Würzburg: Denn unsere Stadt bekommt neue Straßenbahnen! Wie diese aussehen werden und worauf sich Fahrgäste freuen dürfen, verrät ein erster Blick hinter die Kulissen.
Vollkommen stressfrei in der Straba an Parkplatzsuchern, Ampelstehern und Co. vorbeiziehen; da kann man sich schon ein bisschen wie Easy Rider fühlen! Nur – im Gegensatz zum gleichnamigen Filmklassiker – geht das hier ohne Emissionen und absolut zeitgemäß. Umso überraschter mag mancher sein, dass einige der im Würzburger Stadtgebiet eingesetzten Bahnen (Typ GT-D) tatsächlich aus demselben Jahrzehnt stammen wie der legendäre Film mit Dennis Hopper.
Wer dagegen in ein Modell des Typs GT-E steigt, denkt filmtechnisch eher an Kassenschlager à la E.T., immerhin versprüht der Innenraum den charmanten Esprit der 80er-Jahre. Also Heimweh bekommen und „nach Hause telefonieren“?
Natürlich nicht. Als Würzburger weiß man schließlich nur zu gut, was man an den Strabas hat, die ihre Fahrgäste ohnehin stets zuverlässig nach Hause bringen. Das gilt selbstredend auch für die aktuell jüngsten Bahnen im Bunde (Typ GT-N); sie drehen seit den Neunzigern ihre Runden durch die Domstadt – und das Murmeltier lässt täglich grüßen.
So weit, so verlässlich, so gut. Und wie so manchen Hollywood-Evergreen hat man die treuen Gefährte(n) einfach liebgewonnen. Dennoch schleicht sich irgendwann zwangsläufig die Frage ein: Wie wäre es mit einer Fortsetzung? Hier haben wir gute Nachrichten: Denn bereits in den kommenden Jahren soll die Würzburger Straba-Flotte um insgesamt 18 neue, moderne Niederflurwagen bereichert werden. Im Januar 2018 gab der Stadtrat grünes Licht für die Beschaffung. Daraufhin machte sich die Herstellerfirma HeiterBlick GmbH an die ersten Designentwürfe, um in dem sich anschließenden Ausschreibungswettbewerb auch hierdurch punkten zu können. Die entsprechende Bestellung der Strabas erfolgte dann im Dezember 2019.
Prädikat „besonders wertvoll“:
Was die neuen Strabas so komfortabel für alle macht
Die 1:1-Darstellung, die dem ersten Wagenteil der neuen Straßenbahn gleicht, hielt Mitte Dezember 2020 Einzug in den Sanderauer Straßenbahnbetriebshof. Vom barrierefreien Einstieg an den Haltestellen bis zu den tatsächlichen Raumverhältnissen: Das Funktionsmodell aus Multiplexplatten dient dazu, die neuen Bahnen einem Echt-(nicht Elch!) Test zu unterziehen.
Auf diese Weise möchte man beispielsweise sicherstellen, dass die Multifunktionsflächen für Rollstühle, Rollatoren und auch Kinderwagen gleichermaßen geeignet sind. Unterstützung holt sich die WVV hierfür von verschiedenen Vertretern der Öffentlichkeit, etwa dem Behindertenbeirat der Stadt Würzburg. Gemeinsam wird das Modell nun vor allem in puncto Komfort getestet – schließlich sollen die neuen Straßenbahnen allen einen echten Mehrwert bieten, Fahrgästen wie Fahrerinnen und Fahrern. Stichwort: Fahrerkabine: Nach dem Motto „Ergonomie schafft Sicherheit“ wird zum Beispiel geprüft, in welcher Sitzposition es sich am besten arbeiten lässt oder wie die Schaltknöpfe und Steuerelemente optimal positioniert sein sollen. Interessant in diesem Zusammenhang: Der vordere Einstieg wird bei den Strabas der nächsten Generation nicht mehr direkt bei der Fahrerkabine liegen, sondern etwas weiter nach hinten wandern. Außerdem erlaubt es die intelligente Konstruktion, im ersten und letzten Wagenteil Drehgestelle zu verwenden – die Fahrwerke, die die Räder beinhalten, schwenken also unter dem Fahrzeug. Klingt im ersten Moment sehr technisch, macht sich aber vor allem durch ein komfortables (Mit-)Fahrerlebnis bemerkbar.
Ein Blick in die „Maske“: So sollen die neuen Straßenbahnen aussehen
Zu einer gelungenen Fortsetzung gehört natürlich auch eine frische Optik. Selbst wenn der Funktionsdummy im Außendesign noch wortwörtlich „hölzern“ daherkommt, kann man sich hier schonmal einen ersten Eindruck darüber verschaffen, was die neuen Straßenbahnen designtechnisch hermachen. Die Gestaltung des Innenraums wurde im November 2020 festgelegt. So präsentieren sich die modernen Niederflurwagen noch lichter und einladender als ihre „Vor-Fahren“, was etwa der freundlichen Polster-Farbgebung und dem insgesamt sehr hell gehaltenen Innendesign zu verdanken ist. Übrigens: Die roten, äußerst langlebigen und strapazierfähigen Sitzbezüge sind keine Massenware, sondern werden eigens für die WVV hergestellt.
„Die neuen Strabas überzeugen nicht nur optisch; sie sind auch deutlich inklusiver – ob man nun mit dem Rollstuhl, dem Rollator oder dem Kinderwagen zusteigen möchte.“
Richard Hofmann, Abteilungsleiter Werkstätten im Bereich Mobilitätsdienstleistungen
Alles in allem (wird das) also ein richtig feiner Zug! Auch wenn es noch ein bisschen dauert, bis die neuen Würzburger Strabas ihren Dienst antreten, halten wir Sie über unsere Social-Media-Kanäle regelmäßig auf dem Laufenden. Steigen Sie zu, auf Facebook oder Instagram.