Heute ist es wieder so weit: Bei der Gründung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) am 7. April 1948 wurde der „Weltgesundheitstag“ ins Leben gerufen. Seit 1954 wird dieser Aktionstag auch in Deutschland jeweils am 7. April begangen. Die WHO rückt jedes Jahr ein anderes Gesundheitsthema von globaler Bedeutung in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. In diesem Jahr richtet sich das Augenmerk unter dem englischen Kampagnenmotto: „Healthy beginnings, hopeful futures“ besonders auf die Gesundheit von Müttern und Neugeborenen.

Arbeitssicherheit: Mehr als Schutzhelm und Sicherheitsschuhe
Nun ist das Gesundheitsmanagement in einem Unternehmen wie der WVV natürlich langfristig und systematisch angelegt. Es kann sich nicht an den jeweils einjährigen Kampagnen der WHO orientieren. Dennoch: Unter den vielfältigen gesundheitsbezogenen Aktivitäten im Konzern findet sich beispielsweise auch ein Sachgebiet, das einen eindeutigen Bezug zum diesjährigen Motto des „Weltgesundheitstages“ aufweist: „Zu meinen vielfältigen Aufgaben gehört unter anderem die Betreuung und Beratung von schwangeren Kolleginnen“, erzählt Bernd Düll, der als Fachkraft für Arbeitssicherheit bei der WVV tätig ist. „Sobald eine unserer Beschäftigten dem Arbeitgeber ihre Schwangerschaft gemeldet hat, erhalte ich eine entsprechende Mitteilung und führe dann mit der Kollegin ein Gespräch über die Bestimmungen des Mutterschutzes.“ So dürfen Schwangere zum Beispiel nicht vor 6 Uhr morgens und nicht nach 20 Uhr abends arbeiten. Ein anderes Beispiel: Schwangere Frauen dürfen keine Tätigkeiten ausführen, bei denen sie ausgleiten oder stürzen könnten. Diese konkreten Regelungen mögen bei einem typischen Bürojob keine große Bedeutung haben, aber: „Wenn wir etwa an unsere Bus- und Straba-Fahrerinnen denken, dann sind die Arbeitszeitbestimmungen des Mutterschutzgesetzes sehr wohl relevant“, gibt Bernd Düll zu bedenken. „Und als Schwimmmeisterin in einem unserer Bäder ist man natürlich in der Gefahr, in den Nassbereichen auch mal auszurutschen.“ In solchen Fällen muss es dann also darum gehen, gemeinsam einen geeigneten anderen Einsatzbereich für die Kollegin während ihrer Schwangerschaft zu finden. Denn das Wohl der werdenden Mutter und des ungeborenen Kindes hat absoluten Vorrang.
Ansprechpartner bei allen Belangen des Arbeitsschutzes
Das Beispiel „Mutterschutz“ wurde hier bewusst als erstes erwähnt, weil es gut zum diesjährigen Motto des „Weltgesundheitstages“ passt. Aber auch die vielen weiteren Wirkungsfelder von Bernd Düll – wie beispielsweise auch die Beschaffung der „persönlichen Schutzausrüstung“ (PSA) für die Mitarbeitenden – dienen letztlich alle einem Ziel: die Gesundheit der Mitarbeitenden des Konzerns bestmöglich zu erhalten.
Und wenn doch mal etwas passiert ist, dann stehen er und die anderen Sicherheitsfachkräfte aus dem Bereich „Technische Dienste – Managementsysteme“ (TD-M) als Ansprechpartner bereit, damit die Gesundheit schnell wieder hergestellt wird. Dementsprechend ist ein weiteres sehr wichtiges Tätigkeitsfeld einer Fachkraft für Arbeitssicherheit der Bereich „Arbeitsunfälle und Wegeunfälle“ (also Unfälle auf dem Weg von zuhause zur Arbeitsstelle und umgekehrt). In solchen Fällen steht Bernd Düll den Beschäftigten der Tochterunternehmen der WVV, für die er zuständig ist, mit Rat und Tat zur Seite: Was muss ich nun tun? Wie funktioniert die Meldung an die Berufsgenossenschaft, die stets über den Unfall informiert werden muss, wenn die anschließende Ausfallzeit mehr als drei Kalendertage beträgt? Gegebenenfalls auch: Welche gesundheitliche Rehabilitationsmaßnahmen gibt es? „Zu solchen Themen schulen wir natürlich auch die jeweiligen Vorgesetzten, aber jemand aus dem Team ist trotzdem als Backup stets erreichbar“, beschreibt der Experte die Rolle der Sicherheitsfachkräfte im Unternehmen. „Denn wer eine Abteilung leitet und vielleicht 20 oder 30 Mitarbeitende zu führen hat, kann nicht immer alle Regelungen in diesem Bereich vollständig auf dem Schirm haben.“ Mindestens genauso wichtig ist für Bernd Düll aber die Prävention: „Wenn mir beispielsweise auffällt, dass in einem Arbeitsbereich innerhalb kurzer Zeit drei sehr ähnliche Arbeitsunfälle passiert sind, dann forsche ich nach: Wieso, weshalb, warum? Da geht es überhaupt nicht darum, irgendeinen Schuldigen zu benennen. Sondern darum, aus Fehlern zu lernen und dafür zu sorgen, dass solche Unfälle eben künftig nicht mehr passieren.“
„Es geht darum, aus Fehlern zu lernen und Arbeitsunfälle weitestgehend zu vermeiden.“
Bernd Düll
Respekt vor der „roten Raute“
Überhaupt beschreibt der Experte für Arbeitssicherheit, der gleichzeitig auch Gefahrstoffbeauftragter des Unternehmens ist, seine Arbeitsmotivation folgendermaßen: „Ich will, dass jeder so gesund nach Hause geht wie er oder sie zur Arbeit gekommen ist. Ich will die Leute unterstützen und verstehe mich als ihr Ansprechpartner und Ratgeber.“ Dass ihm seitens der Beschäftigten der WVV viel Akzeptanz und Verständnis für seine Rolle entgegengebracht wird, führt er im Wesentlichen auf drei Faktoren zurück: Erstens sei das Bewusstsein für die Wichtigkeit von Arbeitssicherheitsbelangen sehr stark in der Kultur des Unternehmens verankert. Zweitens vermeide er es weitestgehend, den Kollegen und Kolleginnen mit dem erhobenen Zeigefinger zu kommen, sondern setze auf Überzeugungsarbeit. Und drittens schließlich helfe es gerade in den gewerblichen Bereichen des Konzerns, dass er „die andere Seite“ sehr gut kennt: „Als gelernter Gas-Wasser-Installateur und später Rohrnetzmeister war ich selbst 28 Jahre lang in unterschiedlichen Tätigkeitsfeldern der WVV-Tochter MFN tätig, bevor ich in meine heutige Funktion kam“, erzählt Bernd Düll. „Da weiß man eben, wo die gewerblichen Arbeitskräfte der Schuh drückt, welche Arbeitsbedingungen zu berücksichtigen sind und welche Form der Ansprache man wählen muss, um zum Ziel zu kommen.“
Was jedoch keineswegs bedeutet, dass er in der Sache selbst – bei den zentralen Anliegen einer Fachkraft für Arbeitssicherheit und eines Gefahrstoffbeauftragten – Kompromisse machen würde: „Wenn ich zum Beispiel sehe, dass man in einer unserer Werkstätten mit einem stark gesundheitsgefährdenden, also etwa krebserregenden Lösungsmittel hantiert, dann dränge ich unnachgiebig darauf, diesen Stoff schnellstmöglich auszumustern“, stellt Düll klar. Da lasse er auch das beliebte Argument nicht gelten, man habe doch „schon immer“ mit dieser Substanz gearbeitet und die erziele nun mal am besten den gewünschten Effekt. Sein Gegenargument in solchen Fällen: „Leute, wir alle wollen doch abends gesund zu unseren Familien nach Hause kommen! Und wenn irgendwo die rote Raute zur Kennzeichnung von Gefahrstoffen drauf ist, dann hat das einen ernst zu nehmenden Grund!“ Zu seinen Hauptaufgaben als Gefahrstoffbeauftragtem zählt folglich, in solchen Fällen geeignete Ersatzstoffe ausfindig zu machen.
Aber auch in völlig anderen Bereichen gibt der Arbeitssicherheitsexperte gerne Anregungen: „Als bei der WVV das Jobrad-Leasing eingeführt wurde, gab es bei uns zunächst gehäuft Wegeunfälle mit E-Bikes“, berichtet Bernd Düll. „Das war darauf zurückzuführen, dass man mit diesen Rädern doch recht schnell unterwegs sein kann. Und nicht jeder ist gewohnt, darauf zu achten, dass einem eben auch auf der Fahrradspur mitunter die Vorfahrt genommen wird – etwa durch Lieferfahrzeuge, die aus einer Ausfahrt herauskommen.“ Wer seit vielen Jahren mit dem Fahrrad, Moped oder Motorrad unterwegs ist, weiß in aller Regel, dass es für Verkehrsteilnehmer auf zwei Rädern schlimme Folgen haben kann, um jeden Preis auf seine Vorfahrt bestehen zu wollen. Doch bei „Einsteigern“ muss diese Haltung erst in den Köpfen verankert werden. So entstand letztlich ein neuer Programmpunkt des alljährlichen „Gesundheitstags“ der WVV, der gerade vergangene Woche wieder stattfand: Die Aufklärung aller Zweiradfahrenden über mögliche Gefahren, Unfallprävention und Schutzausrüstungen. In diesem Jahr wurde das von einem Info-Mobil der „Berufsgenossenschaft Energie, Textil, Elektro, Medienerzeugnisse“ (kurz: BG ETEM) geleistet.
Der „WVV-Gesundheitstag“: Immer eine runde Sache!
Der interne „WVV-Gesundheitstag“, der in diesem Jahr fünf Tage vor dem „Weltgesundheitstag“ der WHO stattfand, ist ein weiterer markanter Beleg für die starke Gesundheitsorientierung des Konzerns. Wie schon in den vergangenen Jahren hatte die Personalabteilung auch 2025 wieder in Kooperation mit verschiedenen externen Partnern ein buntes Programm zusammengestellt, das „für jeden Geschmack“ etwas Interessantes bot. So konnte man beispielsweise am Stand der schon erwähnten BG ETEM anhand von „Rauschbrillen“ nachvollziehen, wie sich das Sehvermögen bei 0,8 oder 1,3 Promille Alkohol im Blut verändert. Und sogenannte „Drogenbrillen“ simulierten die Einnahme verschiedener Substanzen, deren Wirkung man in einem Parcours praktisch erfahren konnte. Die Siemens Betriebskrankenkasse (SBK) bot unter anderem zwei Messungen an: Zum einen konnte man sich beim „3D-Wirbelsäulenscan“ einzelne Abschnitte der Wirbelsäule screenen lassen. In der anschließenden Analyse erhielt man dann Auskunft über die Form und Beweglichkeit der eigenen Wirbelsäule. Zum anderen konnte man über einen sogenannten „Cardio Scan“ – in der medizinischen Fachsprache: Herzratenvariabilitätsmessung – Aufschlüsse über das individuelle Stressniveau erhalten. Online-Angebote zu den Themen Achtsamkeit und Resilienz, die zur Minderung von Stress beitragen können, rundeten das Angebot des Partners SBK ab. Die Deutsche Rentenversicherung (DRV) informierte an ihrem Stand über die Themen „Prävention und Reha“, während die „HEALTH FOR ALL GmbH“ die neuen Mitarbeitenden über die betriebliche Gesundheitszusatzversicherung für die Beschäftigten der WVV aufklärte.

Doch auch wer gerne selbst aktiv wird, fand dazu am Gesundheitstag diverse Möglichkeiten: So boten etwa die Fitnesseinrichtung „Kraftmühle“ und der Physiotherapieanbieter „Vitalmühle“ an ihrem Gemeinschaftsstand eine „Sport-Challenge“ mit Gewinnspiel. Bei den „Sportfreunden der WVV“ konnte man an einem 30-minütigen Yoga-Schnupperkurs teilnehmen. Und die eAkademie der WVV bot verschiedene Trainings rund um Arbeitsschutz, Gesundheit und Sucht an. Auch die Kantine brachte sich wieder mit kostenlosen leckeren Smoothies sowie wie einem nach gesundheitlichen Aspekten zusammengestellten Menü für das Mittagessen in den Gesundheitstag ein.
Man sieht: Bei der WVV wird das Thema „Gesundheit“ wirklich „groß geschrieben“! Denn wie schon der Philosoph Arthur Schopenhauer im 19. Jahrhundert feststellte: „Gesundheit ist zwar nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts!“
Wer sich für eine Tätigkeit oder Ausbildung im WVV-Konzern interessiert, findet weitere Informationen und Stellenausschreibungen hier.