Helden ohne Superkräfte – eine Würdigung zum „Tag der Daseinsvorsorge“

Supergirl und Spider-Man, Hulk und Jean Grey, Wolverine und Storm: Die Liste der Superhelden und - heldinnen aus Comics und deren Verfilmungen ist schier unerschöpflich. Was sie alle gemeinsam haben: Extreme Kräfte und übermenschliche Fähigkeiten. Anders als all jene, die tagtäglich für die Daseinsvorsorge in Würzburg ihren Mann und ihre Frau stehen.

Supergirl und Spider-Man, Hulk und Jean Grey, Wolverine und Storm: Die Liste der Superhelden und -heldinnen aus Comics und deren Verfilmungen ist schier unerschöpflich. Was sie alle gemeinsam haben: Extreme Kräfte und übermenschliche Fähigkeiten. Der eine kann an Fassaden hochklettern und sich von Gebäude zu Gebäude schwingen, die andere fliegen und durch Dinge hindurchsehen. Der eine verwandelt sich in ein unverwundbares Monster, wenn er wütend wird; die andere besitzt die Gabe, allein Kraft ihrer Gedanken Gegenstände zu bewegen. Wieder andere können ihren verletzten Körper selbstständig regenerieren oder das Wetter manipulieren und tödliche Stürme erzeugen. Und, und, und. Was auch immer die menschliche Fantasie sich jemals als nützliche Ergänzung der unzulänglichen körperlichen und geistigen Fähigkeiten unserer Spezies erträumt hat: Im Reich der Comic-Figuren ist es Realität.

Zu sehen ist ein Wimmelbild, das alle Leistungen des WVV-Konzerns auf einer Landkarte Würzburgs darstellt.
Dieses Schaubild bietet eine visuelle Reise durch die Würzburger Landschaft mit ihren markanten historischen Bauwerken und macht essenzielle Standorte sowie das Leistungsspektrum des gesamten WVV-Konzerns auf nur einen Blick sichtbar. Neben der Darstellung des Daseinsvorsorge-Auftrags gegenüber der Stadt Würzburg wird auch das Markenversprechen inklusive regionalem Engagement und innovativen Projekten visuell unterstrichen. Hier geht’s zur interaktiven Klick-Variante des Schaubilds mit Zoom-in-Funktionen und weiterführenden Infos zu den einzelnen Bildszenen.

Aber kann man auch ohne Superkräfte ein Held, eine Heldin sein? Gewiss doch! Tatsächlich wird in unserer Gesellschaft tagtäglich an vielen Stellen und oft im Verborgenen „heldenhafte“ Arbeit geleistet: Ob im Gesundheitssektor, im Sozialbereich – oder auf dem Gebiet der sogenannten „Daseinsvorsorge“. Genau diesem Bereich ist ein besonderer Tag gewidmet: Bereits zum neunten Mal wird am heutigen Montag der „Tag der Daseinsvorsorge“ in Deutschland gefeiert. Ins Leben gerufen hat ihn der „Verband Kommunaler Unternehmen e. V.“ (VKU), um die unverzichtbare Arbeit der kommunalen Unternehmen und ihrer Mitarbeitenden zu würdigen und auf deren Beitrag zur Lebensqualität in unserer Gesellschaft aufmerksam zu machen. Im Jahr 2025 steht der Tag unter dem Motto: „Helden der Daseinsvorsorge“. Doch was ist mit diesem sperrigen Begriff eigentlich gemeint? Und wie sehen die „Helden und Heldinnen der Daseinsvorsorge“ sich selbst und ihre Arbeit? Lassen Sie uns diesen Fragen gemeinsam nachgehen!

„Daseinsvorsorge“ – ein abstrakter Begriff für etwas sehr Konkretes

„Daseinsvorsorge“ meint die staatliche Bereitstellung und Sicherung der Güter und Dienstleistungen, die für das menschliche Leben – unser „Dasein“ – in einer modernen Gesellschaft als notwendig gelten. Ganz allgemein betrachtet ist die Bandbreite dabei sehr groß: Die Versorgung mit elementaren Gütern (zum Beispiel Trinkwasser, Elektrizität, Gas) zählt ebenso dazu wie die Bereiche öffentliche Sicherheit (Polizei) und Brandschutz (Feuerwehr). Verkehrsleistungen, Post, Rundfunk und Telekommunikation sowie Abwasser- und Müllentsorgung wären hier ebenfalls zu nennen. Schließlich auch zahlreiche Einrichtungen zur Unterstützung von Gesundheit, Bildung, Kultur und sportlicher Betätigung: Krankenhäuser, Kindergärten, Schulen, Sportstätten, Schwimmbäder. Und mit Friedhöfen und Krematorien ist die Liste noch längst nicht vollständig!

Eine Straßenbahn mit Aufschrift "WVV Energie - 100 % Würzburg" fährt über die Friedensbrücke in Würzburg, im Hintergrund ist das Heizkraftwerk zu sehen
Die Kommunen erbringen zahllose Aufgaben und Leistungen, um allen Bürgerinnen und Bürgern eine Grundversorgung in Sachen Energie, Wasser und vieles mehr zu gewährleisten. So auch die WVV – alles für eine gute Zukunft. // Foto: WVV

Auf der kommunalen Ebene – in einer Stadt wie Würzburg – wird ein Teil dieser Güter und Dienstleistungen von Betrieben der Kommunalwirtschaft erbracht. Zum Beispiel vom WVV-Konzern mit seinen Tochtergesellschaften. Wenn Sie also morgens Ihre Kaffeemaschine mit Trinkwasser aus dem Wasserhahn befüllen, wenn Sie später mit dem Bus oder der Straba zur Arbeit fahren, und wenn Sie es sich abends im geheizten Wohnzimmer vor dem eingeschalteten TV-Gerät oder mit einem guten Buch unter Ihrer Leselampe gemütlich machen – in all diesen Fällen hat zuvor bereits „jemand“ dafür gesorgt, dass Ihnen dies problemlos möglich ist. Das ist „Daseinsvorsorge“. Doch wer sind diese „Jemande“? Stellvertretend für die vielen Frauen und Männer, die in unterschiedlichsten Bereichen der WVV ihren Beitrag zur Sicherung der Daseinsvorsorge in Würzburg leisten, haben wir uns vier Arbeitsgebiete des Unternehmens näher angesehen.

Beispiel 1 – Strom und Wärme: „Der Held ist das Team“

Unterhält man sich mit Philipp Schmitt, der als „Meister für Elektrotechnik im Heizkraftwerk“ mitverantwortlich ist für den elektrotechnischen Part der Betriebsführung des Heizkraftwerks (HKW) an der Friedensbrücke, der Heizwerke (HW) Elferweg und Sanderau und des Blockheizkraftwerks (BHKW) am Heuchelhof, dann werden zwei Dinge schnell deutlich: Im „richtigen Leben“ sind sich die Mitwirkenden auf dem Feld der Daseinsvorsorge zwar ihrer zentralen Rolle und ihrer Verantwortung für das Gemeinwesen bewusst. Aber um sich deshalb als „Helden“ zu fühlen – dafür sind sie viel zu bescheiden. „Wir haben hier eine wichtige Aufgabe zu erfüllen, denn die Menschen in Würzburg wollen zuverlässig mit Wärme und Strom versorgt sein“, betont Philipp Schmitt. Um das zu gewährleiten, ist stets eine hohe Einsatzbereitschaft und mitunter auch eine gewisse Opferbereitschaft erforderlich: „Störungen richten sich nicht nach den Wünschen und Plänen der Beschäftigten im Kraftwerk, sondern können auch am Heiligabend oder an einem Freitagnachmittag auftreten, wenn man eigentlich mal früher ins Wochenende gehen wollte. Das ist halt so – und dann bleibt man eben länger. Das muss man wissen, wenn man sich auf einen solchen Job einlässt.“

Philipp Schmitt im Heizkraftwerk, deutet mit der Hand auf Leitungen in einem Verteilerkasten
Philipp Schmitt deutet mit der Hand auf Leitungen in einem Verteilerkasten im Heizkraftwerk // Foto: WVV

Gerade auch im Winter, wenn es draußen „Stein und Bein friert“, ist die Gewährleistung der Versorgungssicherheit das oberste Gebot für Schmitt und seinen Meisterkollegen. Beide zusammen verantworten unter anderem die Schichteinteilung für das 30 Mann umfassende Schichtpersonal: „Es geht darum, im Hinblick auf die spezifischen Anforderungen an das Kraftwerk durch das Wetter und die Situation am Markt die Schichten so einzuteilen, dass man immer genug Personal hat, um das Kraftwerk entsprechend fahren zu können“, erläutert Schmitt. Denn: „Das Schlimmste wäre, ausgerechnet im Winter die Anlagen wegen einer Störung nicht vollständig verfügbar zu haben, so dass die Fernwärmeversorgung von Würzburg gefährdet wäre.“ Damit es niemals so weit kommt, legen sich die Mitarbeitenden der Kraftwerke in Schichten rund um die Uhr und an sieben Tagen die Woche ins Zeug. Das kann nur funktionieren, wenn alle an einem Strang ziehen. Auf das Thema „Helden der Daseinsvorsorge“ angesprochen, erklärt Philipp Schmitt daher mit Nachdruck: „Wenn überhaupt, dann ist unser Team der Held, denn wir schaffen es nur gemeinsam. Jeder hat hier seine Funktion und ist ein wichtiges Rädchen, das mithilft, das Ganze am Laufen zu halten.“

Beispiel 2 – die Rohrnetze: „Superkräfte haben wir keine!“

Stets eine hohe Einsatzbereitschaft – das ist auch das zentrale Stichwort für Martin Ballmann und Sebastian Engert, die bei der „Mainfranken Netze GmbH“ (MFN) im Störungsdienst Gas/Wasser tätig sind. Insgesamt fünf Mitarbeitende teilen sich die Schichten im Störungsdienst, wobei Martin Ballmann ausschließlich in der Tagesbereitschaft tätig ist und Sebastian Engert nur in der Nacht- und Wochenendbereitschaft. „Wir fünf gewährleisten eine 24/7-Bereitschaft an 365 Tagen im Jahr“, berichtet Netzmeister Ballmann. „Dabei arbeiten wir eng mit der Netzleitstelle zusammen, die uns umgehend informiert, wenn irgendwo im Gas- oder Wassernetz eine Störung vorliegt.“ Das können harmlose Dinge sein wie ein defekter Absperrhahn an einer Anschlussleitung oder kleine Risse an einem Wasserrohr. Aber es gibt eben auch echte Notfälle, bei denen zum Beispiel eine ganze Straße nach einem Wasserrohrbruch überflutet ist.

Martin Ballmann und MFN-Kollege Endres im Entstörungsdienst-Einsatz, wobei die Straße infolge eines Wasserrohrbruchs unter Wasser steht
Martin Ballmann und MFN-Kollege Endres beim Entstörungsdienst-Einsatz, wobei die Straße infolge eines Wasserrohrbruchs unter Wasser steht. // Foto: WVV

Kleine Ursache – große Wirkung

Ziemlich „ungemütlich“ kann es auch werden, wenn irgendwo Gasgeruch auftritt. Da rückt dann die Bereitschaft mit Blaulicht und Martinshorn aus. „Unsere Messgeräte sind so sensibel, dass sie selbst kleinste Mengen an Gas registrieren“, erzählt Sebastian Engert. „In vielen Fällen ist das weitgehend unproblematisch“. Aber es gibt eben auch die Fälle, in denen es im ungünstigsten Fall zu einer Katastrophe hätte kommen können. So wurde beispielsweise vor einiger Zeit Gasgeruch aus einer Eisdiele in der Innenstadt gemeldet. Wie sich später herausstellte, kam dieser aus einer undichten Propangasflasche im Keller. Die Konzentration des Gases in der Raumluft stellte sich bei der Messung als so hoch heraus, dass sämtliche Bewohner und auch die Experten des Störungsdienstes das Haus umgehend verlassen und die Einsatzkräfte der Feuerwehr anrücken mussten. „Das war kein Spaß mehr – hätte da jemand sein Feuerzeug angezündet, dann wäre von dem Haus wahrscheinlich nichts mehr übrig geblieben“, erinnert sich Martin Ballmann. „Nach einem solchen Einsatz kommt man schon ins Grübeln – man hat ja auch selbst Familie zuhause. Da heißt es dann erst mal durchatmen und dankbar sein, dass nichts passiert ist.“

Man sieht: Der Einsatz für die „Daseinsvorsorge“ kann mitunter nicht nur anstrengend, sondern auch riskant sein. Fühlt man sich deshalb als „Held“? „Superkräfte haben wir jedenfalls keine“, lacht Martin Ballmann. Und Sebastian Engert ergänzt: „Für uns ist das Routine, man macht einfach verantwortungsvoll seinen Job, sieht das nicht als heldenhaft an. Aber natürlich leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit und können gerade beim Thema Gas den Menschen in Würzburg mit unserer Fachkompetenz auch Ängste nehmen.“

Straße überschwemmt mit dreckigem Wasser infolge eines Wasserrohrbruchs
Was ist eigentlich ein Wasserrohrbruch und wie erfolgt die Reparatur, wenn das Wasser aus der Straße sprudelt? Antworten auf diese und weitere Fragen gibt es hier in diesem Magazinbeitrag. // Foto: WVV

Beispiel 3 – Trinkwasser: „DAS Hauptelement der Daseinsvorsorge“

Damit durch die von der MFN instand gehaltenen Wasserrohre auch wirklich Trinkwasser fließt, muss das kostbare Gut zunächst bereitgestellt werden. Dies ist die Aufgabe der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Trinkwasserversorgung Würzburg GmbH (TWV). Welchen Stellenwert deren Arbeitseinsatz hat – egal ob im Wasserschutzgebiet, im Wasserwerk, im Labor oder in der Verwaltung –, wird schnell deutlich, wenn man sich zwei Dinge klar macht. Erstens: Je nach körperlicher Verfassung kann ein Mensch mehrere Wochen ohne Nahrung auskommen; doch schon nach drei Tagen ohne Trinkwasser sind die Überlebenschancen gering. Zweitens: Laut Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) haben weltweit mehr als zwei Milliarden Menschen keinen regelmäßigen Zugang zu sauberem Wasser. Was uns in Würzburg selbstverständlich erscheint – für viele Menschen auf diesem Planeten ist es das nicht! „Ohne andere wichtige Güter abwerten zu wollen: Trinkwasser ist DAS Hauptelement der Daseinsvorsorge“, betont daher Frank Krönlein, Abteilungsleiter der TWV. „Wenn das nicht in ausreichender Menge und in der notwendigen Qualität zur Verfügung steht, sieht es für den Menschen schlecht aus.“

Frank Krönlein und Kollegin werfen eine kleine Flamme auf eine Trinkwasserinstallation im Wasserwerk
Frank Krönlein und seine TWV-Kollegin gehen ihrer Arbeit im Wasserwerk nach. // Foto: WVV

Würzburg hat es gut

Dabei ist Würzburg in einer günstigen Lage: Die Wasserversorgung ist mit der Gewinnung von Quellwasser (über Stollen), Grundwasser (über Brunnen) und Oberflächenwasser (über den Main) sehr breit und vielseitig aufgestellt. So können saisonale Schwankungen intern ausgeglichen werden. „Wir liefern jeden Tag ca. 30.000 Kubikmeter Trinkwasser mit hoher Qualität an die Würzburger Bürgerinnen und Bürger und teilweise darüber hinaus“, resümiert Frank Krönlein nicht ohne Stolz. Dafür, dass diese gute Versorgungslage auch weiterhin bestehen bleibt, setzen sich die Mitarbeitenden der TWV unermüdlich ein – inklusive der Rufbereitschaft im wahrsten Sinne des Wortes „Tag und Nacht“. Und hieraus beziehen sie auch ihre Arbeitsmotivation: „Wir sind ein kleiner eingeschworener Haufen“, schmunzelt Abteilungsleiter Krönlein. „Uns eint die Einstellung: Wir machen hier etwas wirklich Sinnvolles, denn durch unsere Arbeit bekommt jeder Anschlussnehmer jeden Tag im Jahr und rund um die Uhr sein sauberes Trinkwasser.“ Um für dessen hohe Bedeutung zu sensibilisieren und über die Bedingungen der Trinkwasserversorgung in Würzburg zu informieren, ist die TWV neben dem operativen Geschäft auch in der Öffentlichkeitsarbeit höchst aktiv. „Die alljährliche Trinkwasserwanderung mit Besichtigung von Wasserwerken oder anderen Bauwerken der Wasserversorgung ist hierfür nur ein markantes Beispiel“, so Krönlein.

Frank Krönlein sitzt am Schreibtisch, auf dem PC-Bildschirm ist ein Bild mit der Aufschrift "WVV Trinkwasserwanderung" zu sehen
Frank Krönlein klickt sich durch Bilder von der diesjährigen 34. WVV Trinkwasserwanderung.

Beispiel 4: ÖPNV: „Wenn es zum Einsatz kommt, müssen wir funktionieren!“

Wer wünscht sich das nicht: Mit dem „öffentlichen Personennahverkehr“ (ÖPNV) reibungslos und pünktlich von A nach B zu kommen. Klar: Immer und überall kann das nicht funktionieren. Denn Verkehr bringt es mit sich, dass es auch mal zu Störungen kommt. Ob durch Witterungsbedingungen, einen Unfall, unvorhergesehene Ereignisse wie eine wegen eines Wasserrohrbruchs gesperrte Straße oder gar durch einen medizinischen Notfall. Bei solchen Ereignissen sind, im Zusammenspiel mit der Verkehrsleitstelle, die Verkehrsmeister im Außendienst gefordert – Menschen wie Simon Fiks von der Würzburger Straßenbahn GmbH (WSB). „Als Verkehrsmeister im Außendienst sind wir sozusagen die ‚Augen und Ohren der Leitstelle‘ oder auch die ‚Polizei der Straßenbahn‘“, so beschreibt Simon Fiks diese Funktion. „Wenn es irgendwo zu erheblichen Störungen im Verkehrsnetz kommt, sind wir dafür verantwortlich, vor Ort die Ursache zu klären und möglichst zügig zu beheben.“ Für die Beschäftigten in der Bereitschaft bedeutet das nicht selten ordentlich Stress: „Solange nichts passiert, sind wir in Wartestellung, aber wenn es zum Einsatz kommt, müssen wir sofort funktionieren“, erläutert Simon Fiks. „Das bedeutet stets Stress, denn die Straba zum Beispiel kann nicht einfach an einer Unfallstelle vorbeifahren. In solchen Fällen müssen wir vor Ort zusammen mit den Einsatzkräften von Polizei, Feuerwehr oder Rettungsdiensten entscheiden, wie man mit der Situation umgeht.“

Simon Fiks (hinten) in der ÖPNV-Leitstelle, die mit zahlreichen Bildschirmen zur Verkehrsüberwachung ausgestattet ist
Simon Fiks (hinten) in der ÖPNV-Leitstelle, die mit zahlreichen Bildschirmen zur Verkehrsüberwachung ausgestattet ist. // Foto: WVV

Ein Großteil der Arbeit bleibt unbemerkt

Auch in der Leitstelle, in der Verkehrsmeister Fiks zeitweise als Disponent tätig ist, kann es recht hektisch werden. Von deren Arbeit bekommen die Fahrgäste in Würzburg im Regelfall wenig mit: Dort koordiniert man den gesamten Verkehr von Bussen und Bahnen, steuert den Einsatz der Fahrzeuge, ist für die Fahrzeug- und Netzüberwachung zuständig. Die Aufgabe: Dafür sorgen, dass alle Fahrzeuge richtig und pünktlich wie im Fahrplan angegeben unterwegs sind. Doch auch hier gilt: Der Regelfall ist nicht immer gegeben! Technische Defekte können einen Fahrzeugtausch erfordern. Blockaden durch unvorhergesehene Ereignisse machen spontane Umleitungen oder gar den Aufbau eines Schienenersatzverkehrs (SEV) notwendig. Und in den erwähnten Extremsituationen muss man Polizei, Feuerwehr oder Rettungsdienste sowie den Verkehrsmeister informieren und zusammen mit diesem das weitere Vorgehen koordinieren. Für Spannung ist also häufig gesorgt. Doch am Ende des Tages zählt für einen wie Simon Fiks vor allem zweierlei: „Am schönsten ist, wenn nach dem Einsatz alles wieder glattläuft und man sagen kann: alles richtig gemacht. Und die Hauptsache ist für mich sowieso, dass kein Mensch zu Schaden gekommen ist.“

Den Job der Daseinsvorsorge erleichtern: Wir alle können helfen!

Wie man sieht: Die „Helden der Daseinsvorsorge“ sehen sich selbst eher nüchtern und sachlich als Menschen, die lediglich verantwortungsbewusst und zuverlässig einen Job machen, mit dem sie der Allgemeinheit einen Nutzen bringen. Für „Heldengehabe“ sind sie viel zu bescheiden. Aber spricht etwas dagegen, ihren Einsatz dennoch zu würdigen und wertzuschätzen – nicht nur am heutigen „Tag der Daseinsvorsorge“? Sicher nicht! Und ebenso sicher werden sich die Beschäftigten in diesem Bereich nicht dagegen wehren, wenn wir alle ihnen den Job etwas einfacher machen. Dafür braucht es gar nicht viel: Ein bisschen sparsamer mit dem kostbaren Trinkwasser umgehen, damit im Sommer nicht aufwendig Mainwasser aufbereitet werden muss. Etwas mehr Verständnis zeigen, wenn wegen eines Wasserrohrbruchs kurzzeitig mal das Wasser abgestellt wird. Ein wenig mehr Geduld, wenn nach einem Unfall quer vor der Straba ein Krankenwagen Verletzte versorgt. Und eine Spur mehr Gelassenheit und Nachsicht, wenn in einem der kommunalwirtschaftlichen Betriebe, die an der „Daseinsvorsorge“ mitwirken, mal etwas nicht hundertprozentig perfekt läuft. Letztlich arbeiten auch hier nur Menschen – keine unfehlbaren Wesen mit Superkräften.

Wer vielleicht selbst beruflich in diesem Bereich tätig werden möchte, findet weitere Informationen und Stellenausschreibungen hier.

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