Schnelles Internet und Übertragung großer Datenmengen: Zusammen mit regionalen Partnern betreibt die WVV seit einem Vierteljahrhundert den Glasfaserausbau in und um Würzburg. Die Stadtwerke Würzburg AG (STW) startete als eines der ersten Stadtwerke in Bayern vor 25 Jahren mit den ersten Glasfaserstrecken in den liberalisierten Telekommunikationsmarkt. Das wurde am vergangenen Mittwoch mit einer Jubiläumsfeier und zahlreichen geladenen Gästen begangen.
In ihrer Begrüßung betonten die Vorstände der Stadtwerke Würzburg AG, Dörte Schulte-Derne und Armin Lewetz, vor allem Relevanz der Glasfaser als Grundlage für die Digitalisierung unserer Gesellschaft: „Die STW ist als lokaler Partner nicht nur Energielieferant, sondern Dienstleister für die Zukunft und verlässlicher Partner für die Bürgerinnen und Bürger in der Stadt. Im Kontext der Stadtwerke wird bei uns die Integration von digitalen Technologien und Prozessen in sämtlichen Geschäftsbereichen im Fokus stehen. Und nur Stadtwerke bieten die höchste Erreichbarkeit, denn wir sind innerhalb von 30 Minuten vor Ort, wenn es mal eine Störung gibt. Zudem bieten wir die nachhaltigste Form des Netzbaus, weil wir unser Netz Open Access zur Verfügung stellen, und das mit Synergien zu Gas Wasser, Fernwärme und Strom.“ Auch in anderen Bereichen, wie dem Ausbau der Fernwärme, könne man hier durch das vielfältige Portfolio des WVV-Konzerns eine möglichst effiziente Arbeitsweise ermöglichen.
Neben den geladenen Festgästen aus dem Telekommunikationsbereich waren auch Judith Gerlach, Staatsministerin für Digitales, und Bundestagsabgeordneter Maximilian Funke-Kaiser, der Einladung zum Glasfaser-Jubiläum gefolgt. Internetanbindung sei heute gleichzusetzen mit der Grundversorgung, so Gerlach. So manches Unternehmen würde wohl eher auf einen Warmwasseranschluss als einen Glasfaseranschluss verzichten. Zudem gab sie einen Einblick in die geplanten Maßnahmen der Staatsregierung zur Beschleunigung des Breitbandausbaus sowie zukünftige Trends der digitalen Transformation. Maximilian Funke-Kaiser gratulierte zum Pioniergeist im Glasfaserausbau, der bei der STW schon vor 25 Jahren herrschte. Am Ende ginge es dabei auch um die Sicherstellung der Leistungsfähigkeit unserer Gesellschaft und die Sicherung von Wirtschaftskraft und Arbeitsplätzen.
„Standortfaktor Nummer 1: Eine Stadt, die hier nicht investiert, ist nicht gut beraten.“
In den anschließenden Panels ging es aber auch um Zukunftsthemen: vor allem um die Resilienz der Netze und die Sicherstellung der Datensicherheit, aber auch den Umgang mit künstlicher Intelligenz. Die Festgäste waren sich einig, dass angesichts der technologischen Entwicklung auch in Zukunft Pioniergeist und vorausschauendes Handeln nötig sein wird – hier ist man bei der STW auch weiterhin auf einem sehr guten Weg: Denn ein Blick in die Zukunft von Vorständin Dörte Schulte-Derne zeigt, dass die WVV auch beim 5G-Mobilfunkausbau eine Vorreiterrolle – auch in Sachen Nachhaltigkeit – übernimmt. In einem Pilotprojekt mit Partnern werden die Sektoren von öffentlicher Beleuchtung und Mobilfunk in einer hybriden Mastanlage zusammengebracht und nutzen somit die vorhandenen Standorte in Würzburg. Diese Mastanlagen werden auch an das Glasfasernetz der WVV angebunden, um den Mobilfunkverkehr mit ausreichender Bandbreite zu versorgen. Somit muss nicht jeder Mobilfunkanbieter in den Straßen seine eigene Infrastruktur errichten, sondern nutzt die der WVV mit.
Geschichte der Glasfaser in Würzburg
Die Geschichte der Glasfaser in Würzburg begann mit der wücom GmbH, die 1998 personell mit zehn Mitarbeitenden aus den Stadtwerken Würzburg AG mit den ersten Glasfaserstrecken in den liberalisierten Kommunikationsmarkt startete. Die wücom GmbH war vorausschauend angesichts der geplanten Entwicklung im liberalisierten Telekommunikationsmarkt vom WVV-Konzern im Jahr 1996 personallos gegründet worden. Hauptanteilseigner war die WVV, die restlichen Anteile verteilten sich auf die Sparkasse Mainfranken und auf die Bayerische Landesbank. Die ersten Glasfaserprojekte dienten zunächst der Versorgung der eigenen Standorte der WVV mittels eines Datenrings. Danach wurden die ersten Gewerbekunden mit Glasfaseranschlüssen und Bandbreite versorgt. Ende 1999 entschied man sich bei der WVV für das Kerngeschäft und verkaufte die wücom an einen erfahrenen großen Telekommunikationsbetreiber. Zu diesem Zeitpunkt hatte die wücom 22 Mitarbeitende und machte einen Umsatz von rund 2,2 Millionen D-Mark, ca. 1,12 Millionen Euro. Das Glasfasernetz hatte bereits einen Umfang von 130 Kilometern.
Von den 22 Mitarbeitenden kehrten nach dem Verkauf noch acht Mitarbeitende, die schon aus dem Telekommunikationsbereich der Stadtwerke gekommen waren, wieder in ihr ursprüngliches Aufgabengebiet in die STW zurück. Diese acht Kollegen legten die Grundlage für das heutige erfolgreiche Dienstleitungsgeschäft mit der Vermarktung der Glasfaser bei der WVV. Im Jahr 2002 kam die WVV durch ein zufälliges Treffen zweier ehemaliger Mitarbeiter zurück in den Telekommunikationsmarkt. So arbeitet die Stadtwerke AG heute mit den regionalen und überregionalen Internetprovidern zusammen, deren Vertreter auch beim Jubiläum geladen waren. Dass die Kundin oder der Kunde die Glasfaserverbindung der Stadtwerke Würzburg bekommt und aus verschiedenen Providern das beste Produkt für sich auswählen kann, war ein Erfolgsmodell in den letzten 20 Jahren. Mit einem aktuellen Mitarbeiterstand von zehn Personen und der Unterstützung im Tiefbau durch die MFN entsteht ein ständig wachsendes Glasfasernetz mit einer aktuellen Größe von 650 Kilometern.
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