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Und es ist Sommer …! Wie steht’s um das Thema Klimaanlagen in Bussen und Strabas?

Das Auto hat sie, der ICE hat sie … nur Busse und Straba fahren in Sachen Klimaanlage oft noch hinterher. Warum eigentlich?

Straba und Bus stehen zur Abfahrt bereit, Foto: WVV

Würzburg, 33 Grad, die Sonne brennt, die Frisur … schwitzt. Selbst der Fahrtwind der herannahenden Straba ist heute nicht mehr als heiße Luft. Türen auf, Menschen raus, Menschen rein – und alle hoffen irgendwie, dass es sich bei den „24-Stunden-Powerformeln“ ihrer Deos auch nicht bloß um heiße Luft handelt.

Zugegeben, es gibt definitiv Erfrischenderes, als im Hochsommer mit Straba und Bus in Würzburg unterwegs zu sein. Denn nach Klimaanlagen sucht man in unseren öffentlichen Verkehrsmitteln noch weitgehend vergebens. Verständlicherweise führt dies Jahr für Jahr und Sommer für Sommer zu hitzigen Debatten – die wir hier mal versuchen wollen, mit ein paar Fakten etwas herunterzukühlen.

Was macht die Sache in Würzburg so kompliziert?

Dazu ein kleines Gedankenspiel: Stellen Sie sich vor, Sie fahren an einem Hochsommer-Samstag im Pkw zum vier Kilometer entfernten Badesee, halten aber alle paar hundert Meter an, um kurz sämtliche Türen zu öffnen. Da kommt Ihre Klimaanlage mindestens genau so ins Schwitzen wie Sie. Und damit sind wir auch schon beim Kern der Sache: Denn im Vergleich zu vielen anderen Städten liegen die Haltestellen im Würzburger Bus- und Strabanetz sehr dicht beieinander. Das ist praktisch, weil sich letztlich immer irgendwo ein Haltepunkt findet – mit Blick auf eine energieeffiziente und wirksame Klimatisierung jedoch eher ungünstig. Würzburger Busse und Strabas stoppen im Schnitt alle drei- bis vierhundert Meter und lassen dabei neben neuen Fahrgästen an heißen Tagen zwangsläufig warme Umgebungsluft ins Innere. Würde man zum Beispiel einen diesel-betriebenen Bus mit Klimaanlage in dieses „Rennen“ schicken, bräuchte das Fahrzeug rund das Doppelte an Kraftstoff. Was die „Klimabilanz innen“ also vielleicht etwas verbessert, ist für die Klimabilanz außen definitiv alles andere als hilfreich.

Straba unterwegs in der sommerlichen Innenstadt, Foto: WVV

Stellt sich die Frage, wie sich beides bestmöglich unter einen Hut respektive in einen Bus bringen lässt. Eine mögliche Antwort geben wir von der WVV seit 2020 mit unseren ersten beiden Elektrobussen. Sie sind mit zu 100 Prozent CO2-freiem WVV-Ökostrom unterwegs, der auch die in den Bussen verbaute Klimaanlage ökologisch nachhaltig speist. In den nächsten Jahren soll die Würzburger Elektrobus-Flotte auf 18 klimatisierte Fahrzeuge anwachsen, was dann immerhin 20 Prozent des gesamten Fuhrparks entspricht.

Aber die Strabas fahren ja schon immer mit Strom …

Stimmt. Hier müssen wir ein bisschen ausholen: Die im Stadtgebiet eingesetzten Strabas drehen seit Ende der 1960er (Typ GT-D), seit Ende der 1980er Jahre (Typ GT-E) beziehungsweise seit 1996 (Typ GT-N) zuverlässig ihre Runden. Als die Fahrzeuge angeschafft wurden, gehörten Klimaanlagen in weiten Teilen der mobilen Welt schlicht noch nicht zum Standard. Dementsprechend wäre eine Nachrüstung der mindestens 25 Jahre alten Fahrzeuge nicht nur extrem aufwendig, sondern auch unwirtschaftlich – zumal wir uns auch hier, wie im Bus-Bereich, bereits an die Erneuerung der Flotte machen. Ab 2024 werden die älteren beiden Baureihen sukzessive durch neue, auf die Anforderungen unserer Stadt maßgeschneiderte Straßenbahnzüge ersetzt – die allesamt über modernste Klimaanlagen verfügen. Nur wenige Jahre später gehen dann auch nach und nach die Fahrzeuge der GT-N-Baureihe in den wohlverdienten Ruhestand.

Heißt es also in Zukunft „schwitzefrei“ für Würzburgs ÖPNV?

Ein klares Jein! Denn selbst wenn wir unsere Verkehrsmittel schrittweise mit leistungsstarken Klimaanlagen ausstatten, soll das dichte Haltestellennetz natürlich bleiben. Und da sich die heiße Sommerluft bekanntlich nicht durch Klimaanlagen vom „Zusteigen“ abhalten lässt, wird auch künftig bei jedem Stopp warme Luft ins Innere der Fahrzeuge strömen. Sprich: Temperaturen à la Fernzug oder Pkw werden wir nicht schaffen, aber mit den realistischen fünf bis sieben Grad unter Außentemperatur, die unsere Klimaanlagen im Schnitt erreichen, fährt sich’s im Sommer allemal wesentlich relaxter. Apropos relaxt: Würzburg hat nicht nur jede Menge Haltestellen zu bieten, sondern auch ein vorbildlich ausgebautes Eisdielen-Netz entlang der Bus- und Strabalinien.

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